Aus Kammern und Verbänden

Michels will mehr Ertragschancen für Apotheken

"Apotheker müssen nicht nur Heilberufler sein, sondern auch verstärkt wirtschaftlich denken und kaufmännisch handeln." Diese Position hat Dr. Klaus Michels, Vorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL), kürzlich in einem Gespräch mit der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens vertreten.
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, AVWL-Vorsitzender Dr. Klaus Michels und AVWL-Geschäftsführer Dr. Sebastian Schwintek (von links). Foto: AVWL

Michels, der die Ministerin zusammen mit AVWL-Geschäftsführer Dr. Sebastian Schwintek in Düsseldorf besuchte, bezeichnete seine Position als Konsequenz der politischen Entscheidungen vergangener Jahre. Da für eine angemessene Honorierung der heilberuflichen Leistungen der Apotheke immer weniger Geld zur Verfügung gestellt werde, müssten die Apotheker die Wirtschaftlichkeit stärker in den Blick nehmen.

Michels forderte, dass wirtschaftliches Einkaufs- und Bestellverhalten der Apotheke beim Großhandel sich weiter lohnen müsse: "Wer Hand an die vom Gesetzgeber ohnehin stark reduzierten Rabatte des Großhandels als Ertragsquelle der Apotheke legen will, handelt schlicht unvernünftig und entzieht der guten pharmazeutischen Arbeit der Apotheke die wirtschaftliche Grundlage."

Apotheken müssten sich darüber hinaus neue Ertragschancen erschließen können. Das betreffe nicht nur neue heilberufliche Gesundheitsleistungen rund um das Arzneimittel, vielmehr müsse der rechtliche Rahmen für Apotheken so erweitert werden, dass sie ein breiteres Sortiment an Waren und Dienstleistungen anbieten dürfen.

Diese Position hatte Michels bereits in einem Brief an den ABDA-Gesamtvorstand dargelegt. Darin schrieb er: "Heilberufliches Handeln ist das Standbein, auf dem wir alle nur dann noch länger werden stehen können, wenn wir auch das unternehmerisch-wirtschaftliche Standbein stärken" (siehe DAZ Nr. 2, S. 26).


cae



DAZ 2011, Nr. 3, S. 75

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