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Loblied auf Monopräparate

BERLIN (ks). Wer Kopfschmerzen hat, hat in der Apotheke die Qual der Wahl: Die Anzahl der rezeptfrei erhältlichen Schmerzmittel ist kaum überschaubar. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat für seine aktuelle September-Ausgabe 70 Präparate mit den vier Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen und Naproxen unter die Lupe genommen.
Kopfschmerzen Von Ökotest nicht anders zu erwarten: Kombischmerzpräparate erhielten meist "mangelhaft". Foto: oekotest

Das Ergebnis ist nicht überraschend: Die Monopräparate ohne Zusätze kamen am besten weg. Das Nachsehen hatten die Kombipräparate – insbesondere mit Coffeinzusatz. Mit "ungenügend" schnitt daher unter anderem der Verkaufsschlager "Thomapyrin" ab.

Der Artikel geht auf die speziellen Eigenschaften und Nebenwirkungen der vier Wirkstoffe ein und gibt Tipps zum sicheren Umgang mit Schmerzmitteln. So empfiehlt Öko-Test bei Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber ASS und Paracetamol. ASS, Ibuprofen und Naproxen wirkten zudem auch entzündungshemmend, während Paracetamol nur schmerzstillend und fiebersenkend sei. Hingewiesen wird auch darauf, dass vor allem ASS den Magen-Darm-Trakt belastet. Überdies rät Öko-Test, rezeptfreie Schmerzmittel nur an maximal drei Tagen hintereinander und nicht öfter als zehn Tage im Monat einzunehmen.

An Monopräparaten schätzen die Tester, dass sich hier die Nebenwirkungen der einzelnen Wirkstoffe nicht kulminieren. So begünstige etwa die Dauereinnahme von ASS plus Paracetamol Nierenschäden. Öko-Test räumt ein, dass es inzwischen Studien gebe, die darauf hinweisen, dass Kombinationspräparate bei Migräne möglicherweise Erfolg versprechender sind als Monopräparate. Bei einfachen Kopf- und Gliederschmerzen reichten die Mittel mit nur einem Wirkstoff jedoch aus.

Die Beigabe von Coffein führt bei Öko-Test zu einer sofortigen Abwertung des Medikamentes auf mindestens "mangelhaft". Die belebende Wirkung dieses Zusatzstoffes könne dazu verleiten, das Mittel länger als notwendig einzunehmen. Auch der Zusatz von Vitamin C überzeugt das Verbrauchermagazin nicht – er sei schlicht überflüssig, da hierdurch die Wirksamkeit nicht verbessert werde.

Brause bevorzugt

Aber auch einige ASS-Monopräparate erhielten von Öko-Test nicht die Bestnote: Dies war dann der Fall, wenn sie in einer Darreichungsform angeboten werden, die nicht in Wasser aufzulösen ist. Brausetabletten seien hier die beste Variante, da sie am magenverträglichsten sind. Kombipräparate mit ASS in einfacher Tablettenform wurden allesamt mit "mangelhaft" bewertet.



DAZ 2011, Nr. 35, S. 22

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