DAZ aktuell

Weniger Hauptapotheken, mehr Filialen

OFFENBACH/MAINZ (jz). Die Gesamtzahl der Apotheken in Hessen und Rheinland-Pfalz nimmt seit 2007 stetig ab. Die Zahl der Filialapotheken stieg in diesem Zeitraum jedoch um fast 50 Prozent in Hessen und um das Doppelte in Rheinland-Pfalz. Dies meldeten der Hessische Apothekerverband und der Apothekerverband Rheinland-Pfalz.
Foto: AV Nordrhein / Alois Müller
Apothekensterben Apotheken schließen oder werden Filialen – nicht nur die letzte Gesundheitsreform, erst recht auch das AMNOG hinterlässt tiefe Spuren.

Insgesamt 18 Apothekeninhaber in Hessen und 25 in Rheinland-Pfalz mussten den Betrieb im ersten Halbjahr 2011 einstellen, so die Verbände. Damit schrumpfte die Zahl der Apotheken in Hessen auf 1603 und in Rheinland-Pfalz auf 1134. Neueröffnungen gab es im ersten Halbjahr 2011 hingegen in beiden Bundesländern jeweils nur eine.

Sieben der hessischen und sechs der rheinland-pfälzischen Apotheken, die schließen mussten, werden als Filialapotheken von anderen Inhabern weitergeführt. Dies macht den Trend zur Filialisierung deutlich: Die Zahl der Hauptapotheken sank seit 2007 (Hessen: 1464, Rheinland-Pfalz: 1134) bis Mitte dieses Jahres (Hessen: 1353, RheinlandPfalz: 946) um 7,6 Prozent bzw. 10,3 Prozent. Dagegen stieg die Zahl der Filialen um 47 Prozent in Hessen von 170 auf 250. Im Nachbarbundesland verdoppelte sich die Zahl der Filialapotheken nahezu: von 79 auf 157.

Renditen schrumpfen

Die Schuld an der hohen Zahl von Schließungen geben die Verbände insbesondere den gesetzgeberischen Maßnahmen, die die Rendite der Apotheken immer mehr schrumpfen lassen und damit unrentabel machen. Aber auch der Versandhandel mit Arzneimitteln lasse bei den Vor-Ort-Apotheken – gerade bei den nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln – Umsatz wegbrechen.



DAZ 2011, Nr. 35, S. 37

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