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Prisma
Neuer Tuberkulose-Impfstoff in der Entwicklung
Um zu verstehen, wie das Mycobacterium tuberculosis das menschliche Immunsystem umgeht, arbeiten die Forscher des Albert Einstein College of Medicine mit einer nah verwandten Bakterienart, dem Mycobacterium smegmatis. Diese Spezies ist in hohen Dosen für Mäuse tödlich, für den Menschen jedoch harmlos. Für die Versuche züchteten die Forscher um Dr. Jacobs eine Erregervariante, der eine spezielle Kombination von Genen, ESX-3, fehlt. Diese Gene sind für das "Überlisten" des Immunsystems verantwortlich. Werden hohe Dosen des genveränderten Bakteriums in die Maus infundiert, reagiert das Immunsystem des Tieres mit einer starken T-Zell-Antwort, ähnlich der Antwort auf einen effektiven Impfstoff, und bekämpft die akute Infektion erfolgreich. Der Versuch, das M. tuberculosis-Bakterium auf die gleiche Art zu verändern, scheitert daran, dass der Erreger ohne diese Gene nicht überlebensfähig ist. Um dennoch eine Reaktion auszulösen, führten die Wissenschaftler eine Fusion von M. smegmatis-Bakterien mit fehlendem ESX-3 und den gleichwertigen Genen aus M. tuberculosis durch. Bei einer Infusion dieser veränderten M. smegmatis-Art startet das Immunsystem der Maus eine ähnlich starke Immunreaktion und die "geimpften" Tiere zeigten acht Wochen nach der Infektion eine stark verlängerte Überlebenszeit im Gegensatz zu ihren unbehandelten Artgenossen. In den Geweben der behandelten Nagetiere fanden die Studienautoren einen extrem reduzierten Gehalt an Tuberkulosebakterien und in den Mäusen, die mehr als 200 Tage überlebten, eine vollkommen erregerfreie Leber. Da jedoch nur jede fünfte Maus diese starke Reaktion auf den möglichen Impfstoff zeigt und eine Wirksamkeit am Menschen erst noch belegt werden muss, werden weitere Untersuchungen nötig sein.
sk
Quelle: Sweeney, K. A. et al.: Nature Medicine, Online-Vorabpublkation, DOI: 10.1038/nm.2420
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