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Bald leichtere Anerkennung

Zum 1. März 2012 tritt ein Gesetz in Kraft, das die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse erleichtert. Für rund 350 Ausbildungsberufe gibt es künftig einen Rechtsanspruch, dass innerhalb von drei Monaten überprüft wird, ob eine Gleichwertigkeit mit deutschen Abschlüssen gegeben ist.

In Deutschland leben geschätzte 2,9 Millionen Menschen mit einem ausländischen Berufs abschluss; davon sind 800.000 Akademiker. Die Bundesregierung meint, dass etwa 300.000 Zuwanderer vom "Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikatio nen" profitieren könnten. Allerdings ist das Gesetz nicht unumstritten, denn der SPD gehen die Erleichterungen nicht weit genug.

Im Arbeitsmarkt der Gesundheits- und Pflegeberufe dürfte sich das Gesetz positiv auswirken. "Auch im Apothekenbereich haben diverse ausländische Kolleginnen und Kollegen bisher übermäßig lange oder sogar vergeblich auf die Anerkennung ihrer Abschlüsse gewartet", weiß ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer. "Die Neuregelung schafft Rechtssicherheit – und sie wird hoffentlich gleichzeitig persönliche Schicksale verbessern helfen und einen Beitrag gegen den wachsenden Fachkräfte mangel leisten."

Kommt die Blue Card?

Die Regierung will weitere Erleichterungen für Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland durchsetzen: Sie sollen eine dauerhafte Arbeits- und Niederlassungserlaubnis erhalten, wenn sie mehr als 48.000 Euro bei ihrem deutschen Arbeitgeber verdienen und innerhalb der ersten drei Jahre keine Sozialleistungen beziehen; derzeit liegt die Grenze bei 66.000 Euro. Für hochqualifizierte Fachkräfte soll es eine "Blue Card" geben.


Dr. Sigrid Joachimsthaler



DAZ 2011, Nr. 46, S. 118

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