Aus Kammern und Verbänden

Journalisten zu Gast im Apothekerhaus

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hatte am 21. November 45 Journalisten zu Gast in ihrem frisch renovierten Kammergebäude in Münster. Die Mitglieder des "Medientreff Münster" informierten sich dort über das Thema Apotheke und Arzneimittel.
Fotos: AK WL
"Apotheke live" erlebten Journalisten bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe .

Bevor über Themen wie Niederlassungsfreiheit und Arzneimittelversandhandel, Gesundheitsreformen und Patientenzuzahlungen diskutiert wurde, konnten die Gäste – Mitarbeiter von Tageszeitungen, Hörfunk und Fernsehen, freie Journalisten sowie Pressesprecher von Unternehmen und Verbänden – "Apotheke live" erleben: Im Labor der Apothekerkammer führte PTA Andrea Welchert, eine Angestellte der münsterschen Kreisvertrauensapothekerin Angelika Plassmann, den Gästen typische Tätigkeiten der Rezeptur und Defektur vor.

Viele Journalisten waren erstaunt, als Michael Schmitz (Geschäftsführer Kommunikation) über die geringe Vergütung dieser anspruchsvollen Tätigkeit berichtete. "Viele Hautärzte verordnen inzwischen auch deshalb Rezepturarzneimittel, weil sie preisgünstiger als Fertigarzneimittel sind." Danach konnten die Medienvertreter selbst Hand anlegen: eine Handcreme rühren, eine weihnachtliche Tee mischung zusammenstellen und zum krönenden Abschluss Zartbitterschokolade in Kapseln pressen und verblistern.

Das frisch sanierte Apothekerhaus in Münster.

In der anschließenden Diskussion gewannen selbst gestandene Journalisten viele neue Erkenntnisse. "Dass die Apotheken gut 80 Prozent ihres Umsatzes mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln bestreiten, war mir zum Beispiel neu", so Matthias Pape, der langjährige Leiter des "Medientreff Münster". Auch dass es eine völlige Niederlassungs freiheit in Deutschland gibt und dass die Kosten der Arzneimittelversorgung nicht von der Anzahl der Apotheken abhängen, war für viele Medien vertreter neu.

Nach dem gut dreistündigen Abendprogramm sahen viele Journalisten die Apotheke mit ganz anderen Augen. "Wir haben viele Informationen verbreitet, Vorurteile abgebaut und neue Kontakte aufgebaut", zog Schmitz eine erfolgreiche Bilanz der Veranstaltung, die mit einem Umtrunk im Casino des Apothekerhauses ausklang.



DAZ 2011, Nr. 47, S. 106

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