Prisma

Gestörte Kommunikation im Gehirn

Trotz umfangreicher Forschungen ist die Pathophysiologie von Erkrankungen des Autismus-Spektrums nach wie vor nicht im Detail geklärt. Forscher der Stanford Universität haben nun einen neuen Ansatz gefunden. Demnach ist die Kommunikation zwischen rechter und linker Hirnhälfte bei Autismus gestört.

Die Wissenschaftler untersuchten Zellen von Personen, die unter dem Timothy-Syndrom leiden. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene Autismus-Form, die durch einen einzelnen genetischen Defekt hervorgerufen wird. Wie die Studienautoren zeigen konnten, differenzieren sich Neurone bei den Betroffenen anders als bei Gesunden. Es entstanden weniger Neurone, die im Corpus callosum aktiv werden konnten. Dieser Hirnbereich ist für die Kommunikation zwischen rechter und linker Hirnhälfte wichtig. Die Erkenntnis deckt sich mit Ergebnissen aus früheren Untersuchungen, die auf eine gestörte Kommunikation zwischen verschiedenen Hirnregionen bei Autismus hindeuten. Allerdings ist noch unklar, inwieweit sich die Erkenntnisse vom Timothy-Syndrom auf andere Autismus-Formen übertragen lassen. Das sollen weitere Studien weisen.


ral


Quelle: Pasca, S. P et al.: Nature Med., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nm.2576



DAZ 2011, Nr. 48, S. 6

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