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Brandenburg: Fast alle Apotheker streikten
Die große Beteiligung habe gezeigt, "wie groß die Enttäuschung und der Unmut über die zugestandene Honorierung von 25 Cent plus pro Rx-Packung sind", so der Verband. Als Erfolg wertet der Verband zudem die Resonanz der eingeschränkten Arzneimittelversorgung in den Medien.
"Mit unserer gestrigen Protestaktion haben wir eine enorme öffentliche Aufmerksamkeit für unsere berechtigten Anliegen erreicht," so Olaf Behrendt, AVB-Vorstandsmitglied. "Sowohl Printmedien und Onlinemedien, als auch Rundfunk und Fernsehen haben lokal, landes- und sogar bundesweit über die Schließung der brandenburgischen Apotheken berichtet und unsere Forderungen in zumeist sachlicher Weise dargestellt. Durch die Geschlossenheit der Apothekerinnen und Apotheker im Land Brandenburg hatten wir zahlreiche Gelegenheiten, die Inhalte unserer Forderung nach einer leistungsgerechten Honorierung vielfältig zu thematisieren. Die große Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an diesem Protest haben unseren Argumenten Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit verliehen." Es sei erfreulich, dass die meisten Reaktionen auf diesen Protest so positiv ausgefallen seien. Viel Verständnis und Wohlwollen für das Anliegen der Apotheker sei den Kommentaren der meisten Patienten zu entnehmen gewesen. Auch die Landespolitik habe erste Signale der Gesprächsbereitschaft zu erkennen gegeben. Mit Sicherheit werden auch die Krankenkassen das geschlossene Auftreten der brandenburgischen Apotheker wahrgenommen haben. "Unsere Entschlossenheit hat gezeigt, wie ernst es uns mit unseren Forderungen ist. Der Verbandsvorstand fühlt sich durch unser geschlossenes Auftreten darin bestärkt, auf Landesebene und auch in den Gremien der ABDA nachdrücklich unsere Forderungen zu vertreten," sagte Dr. Andrea Lorenz, Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg.
Bei den wartenden Kunden stieß die Aktion auf Verständnis. Viele hätten sich positiv geäußert, so Verbandssprecher Thomas Baumgart. Es habe keine Zwischenfälle gegeben.
Eine positive Bilanz zog auch Apothekerin Kerstin Putscher von der Park- Apotheke in Fürstenwalde östlich von Berlin. In der Gemeinde schlossen sich alle zehn Apotheker dem Streikaufruf des Verbandes an. Ein Apotheker, der zunächst seine Apotheke offen halten wollte, schloss sich am Vormittag dem Streik spontan an. Nach Angaben von Apothekerin Putscher haben sich die Ärzte in Fürstenwalde mit den streikenden Apothekern solidarisch gezeigt und die Geschlossenheit der Apotheker gelobt. Vonseiten der Patienten habe es keine negativen Reaktionen gegeben, so Putscher. Vielmehr hätten die meisten Kunden Verständnis gezeigt. Es sei nicht einsehbar, dass die Politik durch zu niedrige Honorierung der Apotheker die Arzneimittelversorgung auf dem Lande gefährde, während andererseits viel Steuergeld für den Pannenflughafen Berlin/Brandenburg oder für die Euro-Rettung ausgegeben werde, so eine Kundin.
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