- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 46/2012
- Weniger Zwangsabschläge...
Gesundheitspolitik
Weniger Zwangsabschläge, mehr Rabattarzneimittel
Im September fielen 201 Millionen Euro an Herstellerzwangsrabatten an. Das waren 16 Millionen Euro weniger als im Vergleichsmonat 2011. Ähnlich fielen auch die Nachlässe der Apotheken mit 96 Millionen Euro im September 2012 etwas geringer aus als in 2011 mit 103 Millionen Euro.
Apotheker und Arzneimittelhersteller haben bis Ende September 2012 somit bereits 3,106 Milliarden Euro gesetzlich verordnete Zwangsrabatte an die gesetzlichen wie privaten Krankenkassen überwiesen. Im vergangenen Jahr waren es bis Ende September 3,144 Milliarden Euro. Der gezahlte Kassenabschlag der Apotheker blieb nach aktuellen Zahlen von IMS Health nahezu unverändert bei 928 Millionen Euro bis Ende September 2012. Die Hersteller mussten 1,85 Milliarden Euro (minus 1,8 Prozent) Zwangsrabatt an die gesetzlichen Krankenkassen und 327 Millionen Euro Herstellerrabatt an die PKV (minus 1,8 Prozent) abführen.
So viele Rabattarzneimittel wie noch nie
In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden nach den Daten von IMS Health überdies so viele Rabattarzneimittel abgegeben wie noch nie zuvor. Im patentfreien Markt hat der Anteil der Rabattprodukte mit 63 Prozent im bisherigen Dreivierteljahr einen neuen Höchststand erreicht. Der Branchenverband Pro Generika geht sogar von einem Anteil von bis zu 70 Prozent aus.
Bis Ende September wurden knapp 260 Millionen Packungen Rabattarzneimittel abgegeben. Auf den Umsatz bezogen sind dies 43 Prozent bzw. Rabattvertragsprodukte im Wert von 2,6 Milliarden Euro. Damit ist der Rabattanteil in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.
Laut IMS Health sind dafür unter anderem die 2011 erfolgte Umstellung infolge der Packungsgrößenänderungsverordnung sowie veränderte Aut-idem-Regelungen verantwortlich. Dadurch habe der Rabattmarkt patentfreier Präparate an Dynamik gewonnen. Pro Generika zufolge sorgt zudem die größere Anzahl von Ausschreibungen nach Wirkstoffen ebenso für eine Erhöhung der Rabattvertragsquote wie das Auslaufen von patentgeschützten "Blockbustern". So endete beispielsweise 2011 der Patentschutz für Olanzapin.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.