Gesundheitspolitik

Deutscher Generikaverband wird offiziell aufgelöst

Schlussstrich nach mehr als 20 Jahren Lobbyarbeit

Berlin (ks). Der Deutsche Generikaverband war schon lange im Schatten von Pro Generika verschwunden. Nun hat der Verband der kleinen und mittelständischen Generikaunternehmen seine Auflösung bekannt gegeben. Der Grund ist einleuchtend: Der Generikamarkt hat einen massiven Konzentrationsprozess erfahren, für kleinere Unternehmen ist kaum mehr Platz.

"Massive Eingriffe der Gesundheitspolitik in jüngster Zeit, insbesondere in das Segment des generischen Arzneimittelmarktes, haben die Wettbewerbssituation zugunsten großer, multinationaler Konzerne nachhaltig verändert", so der Verband letzte Woche in einer Pressemeldung. Befördert haben diese globalen Konzentrationsprozesse auch die Rabattverträge – kleinere und mittlere Unternehmen gingen unter. Daran wird sich in Zukunft wohl nichts ändern. Und so sieht der Deutsche Generikaverband für sich "keinen Handlungsspielraum" mehr. Hinzu kommt, dass zahlreiche Mitgliedsfirmen aus dem Verband ausgetreten sind und ihm damit die wirtschaftliche Basis entzogen haben. Daher ist Ende des Jahres 2012 Schluss mit der Verbandsarbeit.

Die Wurzeln des Verbandes reichen in das Jahr 1986 zurück, als sieben Generikafirmen die "Interessengemeinschaft Generika e. V." gründeten. 1992 änderte sich der Name in Verband aktiver Pharmaunternehmen e. V. (VAP) – so ging man in der Politik für die Interessen der Mitglieder werben. 1999 erfolgte der nächste Namenswechsel: "Deutscher Generikaverband" zeigte noch deutlicher, wofür man stand. Doch in den vergangenen Jahren ging der Einfluss zurück – nicht zuletzt durch die Gründung des Branchenverbandes Pro Generika, in dem sich im Jahr 2004 die Großen der Branche zusammenschlossen.



AZ 2012, Nr. 48, S. 2

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