Gesundheitspolitik

Grippeimpfstoff: Zuschläge für Sachsen-Anhalt

Statt exklusiver Apotheken: Barmer GEK schließt Rabattverträge mit vier Herstellern

Berlin (ks). Die Gewinner der Grippeimpfstoff-Ausschreibung für die kommenden beiden Impfsaisons in Sachsen-Anhalt stehen fest: Abbott, Sanofi Pasteur und Janssen-Cilag werden hier im Winter 2013/14 die Impfstoffe für gesetzlich Krankenversicherte liefern; in der Saison 2014/15 kommt GlaxoSmithKline als vierter Anbieter hinzu. Die Apotheken des Bundeslandes werden wieder mit im Boot sein. Die Barmer GEK, die die Ausschreibung federführend betreut, ist zuversichtlich, dass sich Probleme, wie sie dieses Jahr in vielen Regionen auftraten, nicht wiederholen.

Zwölf Lose hatte die Barmer GEK für Sachsen-Anhalt ausgeschrieben: drei Regionen, zwei Saisons und zwei Darreichungsformen (Fertigspritze mit und ohne Kanüle). Abbott wird im nächsten Jahr mit zwei Impfstoffen die Region Magdeburg versorgen, Sanofi die Region Halle. In Dessau-Roßlau übernimmt Sanofi die Fertigspritze ohne Kanüle, mit Kanüle liefert Janssen-Cilag. Novartis hatte an der Ausschreibung bewusst nicht teilgenommen.

Mit den insgesamt vier Vertragspartnern sieht sich die Kasse auf der sicheren Seite. Der zuständige Abteilungsleiter der Barmer GEK Landesgeschäftsstelle Mitte, Uwe Giszas, betonte gegenüber der AZ, dass die sichere Versorgung erste Priorität bei der Ausschreibung gehabt habe, der Preis rangiere auf Platz zwei. Die nun bezuschlagten Impfstoffe seien Standardimpfstoffe, die für 90 Prozent der Versicherten passten. Ärzte könnten gleichberechtigt Vakzine mit oder ohne Kanüle verordnen – je nach Bedarf.

Nach den Erfahrungen dieses Jahres geht man bei der Barmer GEK "nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass künftig alles reibungslos funktioniert. Der vor Novartis letzte Ausfall eines Impfstoffherstellers fand in der Saison 2006/07 statt. Zudem: Angesichts der frühen Ausschreibung habe man nun ausreichend Zeit Vorkehrungen zu treffen, sollte doch etwas Unvorhergesehenes geschehen. Anfang 2013 werde man sich mit allen Beteiligten treffen, auch mit Apothekern. In den letzten drei Saisons hatte Sachsen-Anhalt eine andere Form der Ausschreibung praktiziert: es wurden Verträge mit einzelnen Apotheken geschlossen. In der noch laufenden Saison hatten zwei Apotheken außerhalb Sachsen-Anhalts die Impstofflieferungen zentral übernommen.



AZ 2012, Nr. 51/52, S. 2

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