Prisma

Dopamin macht kreativ

Eine Dopamintherapie kann bei Parkinsonpatienten anfänglich nicht nur die Beweglichkeit verbessern, sondern auch einen Kreativitätsschub auslösen. Das ist das Ergebnis einer im "European Journal of Neurology" veröffentlichten Studie.

Die Wirkung von Dopamin sorgt bei Parkinsonpatienten mit Bewegungsarmut für neue Agilität. In einer aktuellen Studie an 18 Patienten aus Mailand fiel nun auf, dass die neu erlangte Beweglichkeit oft für kreative Arbeiten genutzt wird. Nach Beginn der Therapie zeigten die Probanden plötzlich Interesse an künstlerischen Tätigkeiten, mit denen sie sich täglich zwei oder mehr Stunden beschäftigten. Da Kreativität schwer messbar ist und die gängigen Tests stark umstritten sind, fällt eine Bewertung der neuen Interessenorientierung schwer. So sehen die Wissenschaftler um Margherita Canesi den Kreativitätsschub als eine Facette des Nebenwirkungsspektrums von Dopamin in therapeutischen Dosen. Eine positive, denn der Neurotransmitter kann auch Eigenschaften wie zwanghaftes sexuelles Verhalten, Spielsucht oder den Verlust sozialer Kontakte fördern.


sk


Quelle: Canesia, M. et al.: Eur. J. Neurol. 2011;19: 468 – 472



DAZ 2012, Nr. 10, S. 6

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