DAZ aktuell

NARZ und Kohlpharma legen Streit bei

BERLIN (lk). Der Arzneimittelimporteur Kohlpharma und das norddeutsche Apothekenrechenzentrum NARZ haben ihren Streit über die Abrechnung von Herstellerrabatten aus dem erweiterten Preismoratorium beigelegt. Eine drohende Belastung der Apotheken ist damit vom Tisch.

Der schwelende Konflikt um die gesetzeskonforme Berechnung der Herstellerabschläge für Importeure kann jetzt direkt zwischen Kohlpharma und den gesetzlichen Krankenkassen ausgefochten werden. Das NARZ lieferte die dazu gehörigen Daten der einzelnen Krankenkassen an Kohlpharma. "Die Einigung zwischen NARZ und Kohlpharma entstand durch den Hinweis des NARZ, die offenen Beträge nicht länger vorfinanzieren und somit die Zinslast tragen zu können. Das NARZ erklärte sich dazu bereit, freiwillig, ohne gesetzliche und vertragliche Grundlage und ohne Bezahlung des Programmieraufwandes die von Kohlpharma geforderten Zusatzdaten zu liefern. Voraussetzung für die Einigung ist aber, dass die Zahlung der offenen Beträge durch Kohlpharma innerhalb von einer Woche nach Zugang der fehlerfreien Daten erfolgt. "Die Daten wurden am 16. März vom NARZ an Kohlpharma übersandt", so das NARZ. Damit sei der Weg frei, die infrage stehenden Beträge des Zeitraumes 1. Juli 2011 bis 31. März 2012 in der jeweiligen Höhe direkt von den betreffenden Krankenkassen zurückzufordern, teilte Kohlpharma mit. "Somit ist auch eine mögliche Belastung der Apotheken vom Tisch", heißt es dort weiter. In der Auseinandersetzung war es zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Kohlpharma und NARZ gekommen. Kohlpharma hatte sich zunächst geweigert, die vom NARZ im Auftrag der GKV erstellten Nachverrechnungen zu bezahlen. Dagegen hatte das NARZ protestiert und angekündigt, die Apotheken belasten zu müssen.



DAZ 2012, Nr. 12, S. 20

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