Arzneimittel und Therapie

Epo-Alternative Peginesatid mit längerer Halbwertszeit

Neuer Wirkstoff stimuliert Erythropoese

Jetzt wurde mit Peginesatid eine neue Alternative zu Erythropoetin von der US-Arzneibehörde FDA unter dem Warenzeichen Omontys ® in der Indikation renale Anämie zugelassen. Der neue Wirkstoff stimuliert wie Erythropoetin (Epo) die Erythropoese und muss nur einmal monatlich injiziert werden.

Im Gegensatz zum gentechnischen Hormon Epoetin handelt es sich bei Peginesatid um einen synthetischen Wirkstoff, dessen Produktion deshalb nicht das US-Patentrecht verletzt.

Peginesatid wird von der Firma Amgen produziert und ist keine gentechnologisch hergestellte Variante des menschlichen Hormons, sondern ein synthetisches Peptid, dessen Aminosäuresequenz sich vom natürlichen Hormon unterscheidet. Die Pegylierung verhindert einen raschen Abbau durch Proteasen. Peginesatid hat eine lange Halbwertzeit. Während Epo in der Regel dreimal wöchentlich injiziert wird, muss Peginesatid nur einmal monatlich appliziert werden. Peginesatid wurde in zwei randomisierten klinischen Studien (EMERALD 1 und 2) an 1608 Dialyse-Patienten getestet und konnte hier die Hämoglobinwerte im selben Ausmaß erhöhen wie Epoetin. Die häufigsten Nebenwirkung sind Diarrhö, Erbrechen, Hypertonie und Arthralgien. Die Firma Amgen hat auch bei der European Medicines Agency (EMA) einen Zulassungsantrag eingereicht.


Quelle: Pressemitteilungen der FDA und der Firma Amgen, 27. März 2012.


hel



DAZ 2012, Nr. 14, S. 63

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