Ernährung aktuell

Omega-3-Fettsäuren helfen nicht bei MS

Studie ergab keine Entzündungshemmung

Omega-3-Fettsäuren können weder entzündliche Prozesse verhindern noch die Lebensqualität von Patienten mit multipler Sklerose verbessern. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer aktuell veröffentlichten kleinen Studie.
Foto Schlierner - Fotolia.com
Omega-3-Fettsäuren galten bislang als hilfreich im Rahmen der MS-Behandlung. Einer aktuellen Studie zufolge hat die Gabe jedoch keinen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen.

Diäten oder spezielle Nahrungsmittel werden im Rahmen der MS-Therapie meist zu antientzündlichen Zwecken eingesetzt. Ein signifikanter Wirknachweis konnte bislang allerdings in den wenigsten Fällen erbracht werden. Auch die Gabe von Omega-3-Fettsäuren ist umstritten. Eine frühere Studie aus Norwegen belegt eine Symptomverbesserung innerhalb von zwei Jahren bei regelmäßiger Gabe hoch dosierter ungesättigter Fettsäuren. Der offenen Studie fehlte jedoch die Kontrolle durch eine Vergleichsgruppe. Wissenschaftler der Haukeland Universitätsklinik in Bergen führten daher nun eine randomisierte Doppelblindstudie durch. Sie verabreichten 46 MS-Patienten über sechs Monate ein Präparat mit 1350 mg Eicosapentaensäure und mit 850 mg Docosahexaensäure sowie 46 Patienten ein Placebo. Nach den sechs Monaten erhielten beide Gruppen zusätzlich Interferon-β-1a. Als primärer Endpunkt setzten die Studienautoren entzündliche Läsionen, die mittels Kernspintomografie zu sehen waren, fest. Der sekundäre Endpunkt setzte sich aus Krankheitsaktivität, Schubrate, Lebensqualität und Fortschreiten der Behinderung zusammen. In keinem der genannten Endpunkte konnte eine Verbesserung verzeichnet werden. Die Zahl der Läsionen stieg sogar leicht an, was die Forscher aber als nicht signifikant bewerteten.


sk


Quelle: Torkildsen, Ø. et al.: Arch. Neurol., Online-Vorabpublikation, DOI:10.1001/archneurol.2012.283



DAZ 2012, Nr. 17, S. 86

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