Arzneimittel und Therapie

HIV-Prophylaxe möglich? | Neues Mitoxantron-Derivat gegen Lymphome | Schneckengift bei Typ-II-Diabetes?



HIV-Prophylaxe möglich?

Externe Gutachter haben der US-Arzneibehörde FDA empfohlen, die Indikation für die Fixkombination aus Tenofovir und Emtricitabin (Truvada®) auf die Präexpositionsprophylaxe auszuweiten. Truvada® ist in Deutschland seit 2005 auf dem Markt und muss nur einmal täglich eingenommen werden. Möglich werden soll als eine Art Präexpositionsprophylaxe die Zulassung bei Menschen, die mit einem HIV-Positiven verkehren, sowie für Menschen mit einem erhöhten Risiko durch sexuelle Aktivitäten (Prostituierte). Die FDA ist nicht an das Votum gebunden, richtet sich aber in der Regel danach.



Neues Mitoxantron-Derivat gegen Lymphome

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat für den Topoisomerase-II-Hemmer Pixantron (Pixuvri®) eine bedingte Marktzulassung erteilt. Die bedingte Zulassung gilt zunächst befristet und unter bestimmten Voraussetzungen für die Monotherapie erwachsener Patienten mit mehrfach rezidiviertem oder therapieresistentem aggressivem Non-Hodgkin-B-Zell-Lymphom. Pixantron ist ein Aza-Anthracendion und Mitoxantron-Derivat. Es wirkt als Topoisomerase-II-Hemmer und interkaliert die DNA. So wird die Zellvermehrung gehemmt. Im Gegensatz zu strukturell verwandten Substanzen soll Pixantron nicht kardiotoxisch wirken.



Schneckengift bei Typ-II-Diabetes?

Das Gift der Kegelschnecke Conus striatus kann die Freisetzung von Insulin aus den Betazellen erhöhen. Das Conopeptid Conkunitzin-S1 blockierte im Tierversuch an Ratten in den Betazellen den Kalium-Kanal und stimulierte so die Freisetzung von Insulin.



DAZ 2012, Nr. 20, S. 41

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