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ADEXA Info
"Ein dickes Plus ist die tarifliche Altersvorsorge"
Die Tarifkommission bei ADEXA (Folge 5)
Zur Person
Kathrin Niekrenz hat in Kiel Pharmazie studiert und ist seit gut zehn Jahren als Apothekerin in Preetz beschäftigt. Als langjähriges ADEXA-Mitglied wurde sie 2004 im Landesvorstand Schleswig-Holstein aktiv. Seit Ende 2006 ist sie Landesvorsitzende und seit 2005 Mitglied der Tarifkommission.
? Frau Niekrenz, wie können Sie die Arbeit in der ADEXA-Tarifkommission mit Ihrer regulären Tätigkeit in der Apotheke verbinden?
Niekrenz: Sehr gut, obwohl der Zeitaufwand manchmal etwas größer ist. Wenn zum Beispiel Verhandlungen anstehen, muss ich unter Umständen für einen Tag nach Hamburg, Düsseldorf oder Berlin fahren. In der Regel kann ich mit einer Kollegin oder dem Chef meinen Dienst tauschen. Das klappt sogar dann sehr gut, wenn die Termine sehr kurzfristig anberaumt sind. Hier ein Dank an Chef und Kolleginnen, denn das ist nicht unbedingt selbstverständlich.
? Wie stimmen Sie sich innerhalb der Tarifkommission ab?
Niekrenz: Wir führen viele Diskussionen via E-Mail. Telefonkonferenzen dauern im Schnitt eine Stunde und werden nach Feierabend geführt; dazu kommen auch "Einzeltelefonate". Außerdem gibt es regelmäßige Arbeitstreffen bei den Frühjahrs- und Herbstsitzungen von ADEXA und natürlich bei Bedarf zur Vorbereitung von Tarifverhandlungen. Letztere meist in der Hauptgeschäftsstelle in Hamburg, dafür muss dann auch ein Tag eingeplant werden.
? Was ist Ihnen bei den kommenden Tarifverhandlungen besonders wichtig?
Niekrenz: Zurzeit laufen Verhandlungen mit der TGL Nordrhein. Da hoffe ich natürlich, dass diese möglichst schnell zu einem guten Abschluss führen, denn die Kolleginnen und Kollegen dort sind verständlicherweise ungeduldig, weil es in allen Kammerbezirken ringsum Tariferhöhungen bzw. den Altersvorsorgevertrag gab, aber in Nordrhein nicht. Außerdem hoffen wir auf einen Paradigmenwechsel bei den Arbeitgebervertretern in Sachsen, damit auch dort künftig wieder Tarifverträge abgeschlossen werden. Denn die Realität hat gezeigt, dass tariflose Zustände zu großflächigem Lohndumping führen. Außerdem verschärft sich dadurch der Personalmangel.
? Was sagen Sie Kolleginnen und Kollegen, die an den Tarifabschlüssen herummäkeln?
Niekrenz: Es ist immer einfacher zu "meckern", als selbst aktiv zu werden. Natürlich ist es nicht einfach, es allen recht zu machen. Bei Abschlüssen, egal ob Gehalts- oder Rahmentarifvertrag, müssen wir alle Berufs- und Altersgruppen im Blick behalten. Dabei sind die Interessenlagen, Wünsche und Prioritäten natürlich unterschiedlich, und es kann schon mal passieren, dass der Abschluss für manchen nicht so gut ausfällt. Durch die Tarifabschlüsse wollen wir die Arbeit in der Apotheke auch in Zukunft attraktiv machen und müssen deshalb dafür sorgen, dass die Berufsanfänger profitieren. In einer Solidargemeinschaft ist es nun mal so, dass jeder für jeden einsteht.
? Und wie überzeugen Sie Nichtmitglieder, bei ADEXA einzutreten?
Niekrenz: Es ist gut, eine große Gemeinschaft hinter sich zu haben, die sich solidarisch verhält. Dies ist umso wichtiger, je schwieriger die Zeiten werden. Auch wenn einzelne Kolleginnen bzw. Kollegen Probleme mit der Apothekenleitung haben, ist es gut, nicht allein dazustehen: ADEXA bietet hier qualifizierte Rechtsberatung und – im schlimmeren Fall – auch Mobbingberatung an. Und wenn das Verhältnis zum Chef und zu den Kolleginnen gut ist, trägt eine Mitgliedschaft dazu bei, anderen zu helfen, bei denen es nicht so gut läuft. Nicht zu vergessen die Tarife: Nur ADEXA-Mitglieder haben Anspruch auf die tariflich vereinbarten Positionen bei Gehalt, Urlaub, Bildungsurlaub, Arbeitszeit etc. Ein dickes Plus ist die tarifliche Altersvorsorge! Hier gibt es einen Beitrag vom Arbeitgeber – unabhängig davon, ob man selbst auch noch vorsorgt. Bei Entgeltumwandlung durch den Mitarbeiter kommt ein Zuschuss in Höhe der vom Arbeitgeber eingesparten Steuern und Sozialabgaben dazu.
! Frau Niekrenz, vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Dr. S. Joachimsthaler
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