DAZ aktuell

"Beratungsqualität unterscheidet sich stark"

Apokix-Umfrage: Mehrheit wünscht sich mehr Schulung bei Beratung

KÖLN (ifh/daz). 82 Prozent der Apotheker sind der Meinung, dass sich die Beratungsqualität zwischen einzelnen Apotheken stark unterscheidet. Dies ergab die Auswertung der aktuellen Apokix-Umfrage vom Juni.

Bei leichten Beschwerden ist die Apotheke häufig erste Anlaufstelle für die deutsche Bevölkerung. Laut IFH-Studie "Zukunft der Apotheke" genießen die Ratschläge und Empfehlungen aus der Apotheke einen hohen Stellenwert: So schenken acht von zehn Verbraucher dem Apothekenteam vollstes Vertrauen in Gesundheitsfragen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Bevölkerung an den Berufsstand. Laut Studie wünschen sich Verbraucher ausdrücklich eine Ausweitung des Beratungsangebotes in der Apotheke.

Apokix

Das Stimmungsbarometer der Apotheken in Deutschland

Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix er- mittelt monatlich die wirtschaftliche Stim- mung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der „Frage des Monats“ wer- den Einschätzungen zu aktuellen Marktthe- men erhoben. Der Apokix dient der deut- schen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuellen Themen. Teilnehmen kön- nen Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apo- theken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de

Gute Beratung gehört ausdrücklich zu den Schlüsselqualifikationen von Apothekerinnen und Apothekern. Jedoch ist Beratung nicht gleich Beratung. Die aktuelle Monatsfrage des Apothekenkonjunkturindex des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH) zeigt, dass 82 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker der Meinung sind, dass sich die Beratungsqualität zwischen einzelnen Apotheken stark unterscheidet. Und dies, obwohl die überwiegende Mehrheit weiß, wie wichtig geschultes Personal für eine kompetente Beratung ist. Bei 81 Prozent genießen Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter oberste Priorität. Allerdings fehlt hierfür im Arbeitsalltag häufig die Zeit: Lediglich gut die Hälfte der Befragten gibt an, dass es aktuell genügend Freiräume für Schulungen gibt. 

Frage des Monats: Gefragt danach, inwiefern sie den oben stehenden Aussagen zustimmen oder diese ablehnen, antworteten die Apokix-Teilnehmer vom Juni wie in der Grafik zu sehen.

Schulungspflicht für schwarze Schafe wünschenswert

Beim Thema Qualitätskontrolle der Beratung allerdings scheiden sich die Geister. Jeder fünfte Apotheker zeigt sich in Bezug auf Kontrollmechanismen unentschlossen. Auch beim Thema Kennzeichnung/ Zertifizierung tut sich die Apothekerschaft schwer. Während 48 Prozent dafür sind, gute Beratung in der Apotheke durch ein Zertifikat oder Siegel zu kennzeichnen, sprechen sich 52 Prozent dagegen aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Bezug auf die Schulungspflicht. Mehr als jeder Zweite wünscht sich, dass schwarze Schafe, bei denen die Beratungsqualität Mängel aufweist, zu Schulungen oder Weiterbildungen verpflichtet werden.


Geschäftslage mehrheitlich negativ bewertet

Der seit Februar anhaltende leichte Aufwärtstrend des Index zur Geschäftslage und zur Geschäftserwartung setzt sich auch im Juni fort. Beide Werte können zulegen und landen bei 56,2 bzw. 52,6 Indexpunkten. Der Wert weit unter 100 Punkten bedeutet aber auch, dass die Apothekerschaft ihre aktuelle Geschäftslage noch immer mehrheitlich als negativ oder sehr negativ bewertet. Lediglich jeder zehnte Apotheker gibt ein positives Urteil zu seiner aktuellen Geschäftslage ab. In Bezug auf die Geschäftserwartung gehen im Juni doppelt so viele Befragte von einer sich verbessernden Situation aus als noch im Januar 2012. 8,6 Prozent rechnen mit Umsatzsteigerungen – und damit auch mehr als im Vergleichsmonat 2011.

Beurteilung der Geschäftslage im Zeitablauf

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.