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Mehr Zeit für die Therapie nach Schlaganfall

Ein neuer Wirkstoff soll das Zeitfenster für eine Behandlung mit tPA nach einem Schlaganfall vergrößern. Im Tierversuch erwies sich die 3K3A-APC genannte Verbindung bereits als vielversprechend.

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Die Gabe von tPA (tissue plasminogen activator) nach einem Schlaganfall kann das Ausmaß der Hirnschädigung reduzieren – allerdings nur, wenn die Behandlung innerhalb von drei Stunden nach dem Anfall erfolgt. Spätere tPA-Gaben können mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein. Da nur wenige Schlaganfallpatienten innerhalb von drei Stunden in Behandlung kommen, wird schon seit Längerem nach Möglichkeiten gesucht, das Zeitfenster für die tPA-Therapie zu vergrößern. Nun haben Forscher um Berislav Z. Zlokovic eine solche Möglichkeit entdeckt. Sie entwickelten eine gentechnisch hergestellte Variante des körpereigenen aktivierten Protein C (APC). Wird die 3K3A-APC genannte Verbindung zusammen mit tPA verabreicht, mildert sie die Nebenwirkungen ab, die Wirkung von tPA bleibt jedoch erhalten. Im Tierversuch konnte das bereits gezeigt werden, nun müssen klinische Studien folgen.


sk/ral


Quelle: Wang, Y. et al.: Stroke, Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1161/STROKEAHA.112.658997



DAZ 2012, Nr. 30, S. 6

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