Prisma

Neuer Angriffspunkt für Malaria

Ein internationales Team aus Wissenschaftlern hat einen neuen Angriffspunkt für die Behandlung der Malaria entdeckt – und auch einen Wirkstoff entwickelt, der diesen Angriff durchführen kann.

Foto: Prof. Dr. H. Mehlhorn Malaria-Erreger

Bei der Suche nach einem wirksamen Antimalariamittel fokussierten sich Wissenschaftler um Lars Bode auf das Enzym Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PD). Die parasitäre Form dieses Enzms katalysiert in Plasmodium falciparum den initialen Schritt in einem Prozess, der den Malariaerreger vor oxidativem Stress schützt und eine Umgebung für ihn im Blut schafft, in der er überleben kann. Durch Hemmung der G6PD in Plasmodium falciparum (PfG6PD) sollte der Erreger gegenüber oxidativem Stress empfindlich und angreifbar werden, so die Theorie. In der Praxis galt es allerdings einen Hemmstoff zu finden, der nur PfG6PD angreift, nicht aber die humane Version des Enzyms. Dies ist nun gelungen. ML276 haben die Wissenschaftler ihren selektiven PfG6PD-Inhibitor vorläufig genannt. Er stoppt in der Zellkultur das Wachstum von Plasmodium falciparum und stellt somit eine vielversprechende Basis für die Entwicklung eines neuen Antimalariamittels dar.


ral


Quelle: Preuss, J. et al.: J. Med. Chem.,Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1021/jm300833h



DAZ 2012, Nr. 30, S. 6

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