DAZ aktuell

Protest gegen eGK mit Micky Maus und Brad Pitt

Versicherte wehren sich gegen eGK mit Foto

BERLIN (jz). Wie das „Hamburger Abendblatt“ vor Kurzem berichtete, sind offenbar nicht alle GKV-Versicherten damit einverstanden, dass sie auf der elektronischen Gesundheitskarte im Bild verewigt werden. Der Protest dagegen ist kreativ: Statt dem eigenen Foto schicken die Versicherten Bilder von Prominenten oder fiktiven Figuren an die Kassen.
Als Micky Maus zum Arzt? Einige GKV-Versicherte wehren sich gegen das Foto auf der eGK, indem sie ein Bild der berühmten Comicfigur an ihre Kasse schicken.

„Rihanna, Brad Pitt und Micky Maus sind besonders beliebt“, sagte ein Kassenvertreter der Zeitung. Auch Darth Vader und andere Charaktere sollen es bereits auf Gesundheitskarten der Kassen geschafft haben. Auf Nachfrage erklärten Sprecher zweier großer Kassen jedoch, dass es sich – wenn überhaupt – um Einzelfälle handle. Alle eingesandten Bilder müssten eine „Sicherheitsschleuse“ überwinden, so ein AOK-Sprecher. „Scherzartikel werden in der Regel ausgefiltert.“ Bei der DAK-Gesundheit sind solche Fälle derzeit nicht bekannt, auch wenn eine „verschwindend geringe Anzahl von Ausnahmefällen“ nach Angaben eines Sprechers nicht ausgeschlossen werden kann. Rund 1400 Schreiben, in denen sich DAK-Versicherte gegen die eGK und die damit verbundene Bildabgabe wehrten, gingen bisher bei der Kasse ein – nicht inbegriffen sind bei dieser Zahl „Verweigerer“, die trotz Aufforderung einfach kein oder ein falsches Bild abgaben.

Den Umgang mit Falschbildern klärt man indes auf GKV-Ebene. „Wir wollen eine einheitliche Regelung für alle Kassen“, erklärte der DAK-Sprecher. Daher setze sich jetzt der Spitzenverband mit dieser Frage auseinander. Die Versicherten, die ein Falschbild einsenden, könnten beispielsweise dazu verpflichtet werden, die der Kasse dadurch entstehenden Kosten selbst zu tragen.



DAZ 2012, Nr. 31, S. 17

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