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Arzneimittel und Therapie
"Bewahren Sie Ihr Augenlicht"
Die Initiative ist eine gemeinsame Aktion von Partnern aus Selbsthilfeorganisationen, Politik, wissenschaftlichen Fachgesellschaften und der pharmazeutischen Industrie. Sie wurde bereits 2008 ins Leben gerufen, damals mit dem Ziel, Betroffene und Angehörige über die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), deren Früherkennung, die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Nun wurde die Initiative auf eine weitere Netzhauterkrankung ausgeweitet: die diabetische Retinopathie (DR).
Unter www.bewahren-sie-ihr-augenlicht.de werden umfangreiche Informationen angeboten. Im Serviceteil können Informationsmaterialien bestellt oder als pdf kostenlos heruntergeladen werden. Außerdem finden sich dort Kontaktadressen der einzelnen Partner, die an der Initiative teilnehmen. Dazu gehören das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG), der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V., der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV), die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), Novartis Pharma GmbH, die Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland e.V. und die Retinologische Gesellschaft.
AMD und DR nicht verschleppen
Wie wichtig diese Aufklärungsinitiative ist, wurde bei einer Podiumsdiskussion der Aufklärungsinitiative Mitte September in München deutlich. Nur wenige Menschen wissen mit den Begriffen altersbedingte Makuladegeneration und diabetische Retinopathie tatsächlich etwas anzufangen. "Das Wissen rund um das Auge ist bedauerlicherweise noch sehr gering", konstatierte Prof. Dr. Frank Holz von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Sehverschlechterungen werden häufig als Alterserscheinung abgetan. Gleichzeitig fürchten viele ältere Menschen, das Augenlicht zu verlieren, und gehen deshalb aus Angst oft zu spät zum Augenarzt. Und: Augenerkrankungen bereiten keine Schmerzen, die den Patienten zu einem Arztbesuch veranlassen würden. Gerade bei der AMD ist anfangs zudem nur ein Auge betroffen, und das gesunde Auge gleicht die Fehlleistung aus. "Genau hier setzt die Initiative an", erläuterte Dr. Gabriele Hartl vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Sie wolle Wissenslücken durch "verlässliche und wissenschaftlich fundierte Informationen schließen". "Denn je mehr der Einzelne weiß, umso leichter fällt der Gang zum Augenarzt" ergänzte Ute Palm von Pro Retina Deutschland.
Auf Frühsymptome achten
Holz betonte die Bedeutung der frühen Diagnose bei der AMD. "Sie sollte so früh wie möglich erkannt werden", auch weil sie immer einen progredienten Verlauf nimmt. Auch die Therapie der feuchten AMD mit einem VEFG-Inhibitor wie Ranibizumab funktioniere nur, wenn die Krankheit noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Denn "was kaputt ist, ist kaputt", so Holz. Typisch für eine AMD sind folgende Symptome:
Betroffene benötigen auch tagsüber mehr Licht, um Gegenstände erkennen zu können.
Beim Autofahren in der Dunkelheit fühlen sie sich stärker durch Licht geblendet als vor Beginn der Erkrankung.
Kontraste und Farben scheinen verwaschen und blass.
Gegenstände, Bilder oder das Gegenüber wirken verzerrt.
Lesen oder Erkennen von Details bereitet Mühe, da die zentrale Sehschärfe eingeschränkt ist; die Patienten können nicht mehr fokussieren.
Im Endstadium der feuchten AMD "versperrt" ein dunkler Fleck, das "Zentralskotom", den Blick.
Die Patienten sollten aktives und passives Rauchen meiden, ebenso Über- und Untergewicht. Gleiches gilt für direkte Sonneneinstrahlung.
Bei "Rußregen" an diabetische Retinopathie denken
Die Symptome der diabetischen Retinopathie entsprechen in der Anfangsphase einer allgemeinen Sehverschlechterung. Im weiteren Verlauf kommen folgende Beschwerden hinzu:
Buchstaben, Bilder oder das Gegenüber erscheinen verschwommen und unscharf.
Das Lesen der Tageszeitung oder eines Videotextes fällt zunehmend schwerer.
Kontraste und Farben wirken verwaschen und blass.
Einblutungen in den Glaskörper wirken wie "Rußregen" vor den Augen.
Schlecht eingestellter Blutdruck und Blutzucker erhöhen das Risiko ebenso wie die Dauer des Diabetes. Fettstoffwechselstörungen sowie aktives und passives Rauchen können die Schädigung der Netzhaut begünstigen. Behandelt werden kann das diabetische Makulaödem per Laser. Seit Mitte letzten Jahres ist auch Ranibizumab für die Therapie einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems zugelassen.
Apothekerin Dr. Beate Fessler
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