Aus den Ländern

Apotheker nur ein Händler?

Neues Plakat gegen ein weit verbreitetes Vorurteil

In der Serie "Wir stoßen Sie mit der Nase drauf" hat die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg ein neues Plakat ausgegeben. Es zeigt einen 49-jährigen Mann namens Bernd mit dem Zitat: "Ein Apotheker ist nur ein Händler". Bernd hat – wie auch die anderen Personen der Plakatserie – eine lange Pinocchio-Nase, die verdeutlichen soll, dass er nicht die Wahrheit sagt.

Obwohl jeder Apothekenleiter ein eingetragener Kaufmann ist, unterscheidet er sich in mancherlei Hinsicht von anderen Einzelhändlern. Im Gegensatz zu ihnen muss er eine akademische Ausbildung mit Staatsexamen absolviert haben, ist an viele Bestimmungen der Apothekenbetriebsordnung gebunden, die sich wirtschaftlich nicht rechnen, wie z. B. die Verpflichtung zum Nacht- und Notdienst, und haftet für eventuelle Fehler bei seiner Berufsausübung mit seinem Privatvermögen.

Mehr Heilberufler als Kaufmann

Nach dem Berufsbild der Apotheker ist das Kaufmännische dem Heilberuflichen untergeordnet. Im Vordergrund steht das Wohl der Patienten, während der kommerzielle Gewinn zweitrangig ist. So muss der Apotheker dem Patienten gegebenenfalls abraten, bei ihm ein OTC-Arzneimittel zu kaufen, weil es ihm nicht nützen würde oder mehr schaden als nützen könnte.

Das Plakat trägt, wie schon seine Vorgänger, den Slogan "Die beste Medizin gegen Vorurteile: Ehrliche Argumente" und verweist auf die Website www.apotheken-informieren.de.

Dort finden sich Argumente gegen weit verbreitete Vorurteile über Apotheken.


cae



DAZ 2012, Nr. 51, S. 71

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