- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 12/2013
- DAV und Europa Apotheek: ...
Gesundheitspolitik
DAV und Europa Apotheek: Gemeinsam im Werbe-Boot für die Allianz
Ihren Kunden bietet die Allianz bereits seit 2009 die Direktabrechnung von Arzneimittelbestellungen bei der EAV in Venlo gegen Vorlage von Privatrezepten an. Im Jahr 2012 hat sich der DAV der Direktabrechnung angeschlossen. Die Allianz-Versicherten müssen sich dazu in ein Extra-Programm einschreiben. Der Vorteil für die Allianz-Kunden: Sie müssen nicht mehr in Vorkasse treten. Die Rezepte werden aus Sicht der Versicherten vergleichbar mit dem GKV-System abgerechnet. Aktiv beworben mit diesem Angebot werden Allianz-Versicherte mit regelmäßig hohen Arzneimittelabrechnungen seit März 2013. Teilnehmen können allerdings alle Versicherten ohne Einschränkung und Extra-Kosten.
"Möglich wird dieses Serviceangebot einerseits durch die Kooperation mit dem DAV und andererseits durch unsere Partnerschaft mit der Europa Apotheek Venlo", heißt es in dem aktuellen Werbeflyer der Allianz, nachdem sich der DAV diesem Angebot angeschlossen hat. Unter der Überschrift "Entscheiden Sie selbst, wann und wie Sie den Allianz Arzneimittelservice nutzen wollen", präsentiert der Flyer die Direktabrechnung über die EAV und die Vor-Ort-Apotheken nebeneinander.
EAV ohne Mindestbetrag
Angesichts der Anordnung und des zugehörigen Werbetextes kann leicht der Eindruck entstehen, als bevorzuge die Allianz beim Arzneimittelbezug die Versandapotheke EAV: "Sie bevorzugen den diskreten und bequemen Bezug" bei "kostenloser Direktlieferung", lautet dort der Hinweis auf die Europa Apotheek. Außerdem erfolgt die Direktabrechnung über die EAV ohne Mindestbetrag.
Bei der Direktabrechnung in der Vor-Ort-Apotheke ist hingegen erforderlich, "dass der Wert aller gleichzeitig eingereichter Rezepte insgesamt mindestens 750,- Euro beträgt."
Nach Angaben einer Allianz-Sprecherin ist der Flyer mit dem DAV abgesprochen. Der DAV habe akzeptiert, dass für die Allianz-Kunden die Arzneimittelbestellung über die Versandapotheke EAV eine wichtige Vertriebsschiene sei, so die Sprecherin. Aus Sicht der Allianz sei der DAV "die Stimme der Apotheken".
Der DAV selbst hat ebenfalls kein Problem mit der Kooperation. Durch die Beteiligung der Vor-Ort-Apotheken sei vielmehr sichergestellt, dass kein Allianz-Kunde aus finanziellen Gründen gezwungen sei, seine Arzneimittel bei einer Versandapotheke zu bestellen. Grundsätzlich sehe der DAV den Versandhandel mit Arzneimitteln kritisch, räumte ein Sprecher ein. "Weil aus unserer Sicht die persönliche Beratung in der Apotheke vor Ort nicht ersetzbar ist." Dies habe der DAV gegenüber der Allianz auch zum Ausdruck gebracht.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.