Gesundheitspolitik

Letzte Runde für Brandenburger ApBetrO-Anträge

Potsdam (ks) | Die Brandenburger Apotheker bleiben bei ihrer Kritik an der Apothekenbetriebsordnung. Damit ecken sie – allen voran ihr Kammerpräsident Jens Dobbert – weiterhin bei der ABDA an. Die Anträge, die die Kammerdelegierten beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf stellten, wurden allesamt in die ABDA-Mitgliederversammlung verwiesen. Dort stehen sie diesen Donnerstag wieder auf der Tagesordnung.

Nach vielen Gesprächen mit den Apothekern an der Basis hatte die Kammer Brandenburg im letzten Sommer diverse „kritische Elemente“ der Apothekenbetriebsordnung ausgemacht. Eine Umfrage unter den Apotheken im Land zeigte, dass sie mit diesen problematischen Punkten den Nerv traf. Sie ranken sich unter anderem um die Barrierefreiheit, Rezepturdokumentationen und Plausibilitätsprüfungen oder das Befüllen von Schmerzpumpen. Für Dobbert und seine Kollegen handelt es sich vielfach nur um pseudo-qualitätsverbessernde Maßnahmen, die jedoch viel Bürokratie verursachen und die flächendeckende Versorgung gefährden. Doch Dobbert wurde immer wieder gewarnt, die Apothekenbetriebsordnung aufzuknöpfen – etwa vom Präsidenten der Bundesapothekerkammer, Andreas Kiefer. Zu groß sei das Risiko, dass dann auch an anderen – weniger wünschenswerten – Stellen Änderungen erfolgen. Der Brandenburger Präsident konnte und kann diese Gefahr allerdings nicht sehen. „Der Vorstand der Landesapothekerkammer Brandenburg hatte nie die Absicht, die Apothekenbetriebsordnung zu zerschießen“, betonte er auch am 27. November bei der Kammerversammlung in Potsdam.

Dennoch: In Düsseldorf wurde eine intensive Diskussion der Anträge verhindert. Anschließend, so berichtet Dobbert, hieß es aus den ABDA-Mitgliedsorganisationen, sie seien „brandgefährlich“. Auch hätten sich viele durch die Brandenburger Anträge „belästigt gefühlt“. Am 5. Dezember steht nun die abschließende Beratung der „kritischen Elemente“ bei der ABDA-Mitgliederversammlung an. Die Chancen stehen aus Brandenburger Sicht nicht allzu gut: Die Beschlussempfehlungen lauten fast sämtlich, die Anträge sollten nicht weiter verfolgt werden.

Mehr über die Kammerversammlung in Potsdam lesen Sie in der kommenden DAZ Nr. 49, 2013.

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