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Gesundheitspolitik
Rabattverträge: Kassen sparen immer mehr
Moderater Ausgabenanstieg
BERLIN (ks) | In den ersten neun Monaten 2013 sind die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das geht aus der aktuellen KV45-Statistik hervor, die das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am 5. Dezember vorgelegt hat. Das Ministerium betont in seiner Pressemitteilung jedoch, dass diese Steigerung nur auf den ersten Blick moderat erscheine. Mengen- und Struktureffekte hätten die Ausgabenentwicklung ab Mitte 2013 deutlich beschleunigt. Dazu verweist das BMG auf die neuesten Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) von Ende November: Danach sind die GKV-Arzneimittelausgaben (ohne Berücksichtigung vertraglicher Rabatte) in den ersten zehn Monaten 2013 um rund 3,8 Prozent gestiegen. Zwischen Januar und Juni 2013 lag der Anstieg nach den DAV-Zahlen noch bei 2,2 Prozent, von Juli bis Oktober 2013 aber bei 6,1 Prozent. Diese Entwicklung, so das BMG, habe nur durch die weiter erheblich steigenden Einsparungen durch Rabattvereinbarungen von Krankenkassen mit pharmazeutischen Unternehmen gedämpft werden können. Waren es in den ersten neun Monaten 2012 noch rund 1,4 Mrd. Euro, die die Kassen sich über vertragliche Preisnachlässe bei den Arzneimittelherstellern holten, waren es im 1. bis 3. Quartal 2013 mit 2,07 Mrd. Euro fast 680 Mio. Euro bzw. 49 Prozent mehr. Ohne diesen „Sondereffekt“ hätte der Ausgabenanstieg im gesamten Arzneimittelbereich nicht bei 1,2 Prozent, sondern bei mehr als 3,5 Prozent gelegen, so das Ministerium in seiner Mitteilung.
Insgesamt ist es um die GKV-Finanzen nach wie vor gut bestellt. Laut BMG haben die gesetzlichen Kassen in den ersten neun Monaten 2013 einen Überschuss in Höhe von fast 1,47 Mrd. Euro erzielt. Der Gesundheitsfonds wies demgegenüber ein saisonbedingtes Defizit von 2,46 Mrd. Euro aus. Zum Jahresende wird die GKV dennoch schwarze Zahlen schreiben. Zudem gibt es Finanzreserven: Fonds und Kassen verfügten Ende September 2013 rechnerisch zusammen über rund 27,6 Mrd. Euro.
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