Wirtschaft

Ärzte greifen öfter zum Rezeptblock

GKV-Arzneimittelmarkt wächst dank Grippewelle und innovativen Arzneimitteln

BERLIN (ks) | Zwischen Januar und Oktober 2013 ist das Volumen der zulasten der GKV abgerechneten Fertigarzneimittelpackungen um 2,2 Prozent angestiegen: 575 Millionen Packungen wurden in den ersten zehn Monaten dieses Jahres abgegeben. Das ergab eine Auswertung der aktuellsten GKV-Abrechnungsdaten durch Insight Health. Bis dahin hatten die Zuwachsraten unter einem Prozentpunkt gelegen.

Hauptgrund für das steigende Verordnungsvolumen sei die ausgeprägte und lang anhaltende Grippe- und Erkältungswelle in den ersten vier Monaten dieses Jahres gewesen, so Insight Health. So verzeichneten die einschlägigen Produktgruppen ein Plus von rund sechs Millionen Packungen und damit gut zwei Drittel des Gesamtzuwachses. Diese Entwicklung zeige sich auch bei den verordneten Packungsgrößen. Während in den Vorjahren N3-Packungen die stärksten Zuwächse verzeichneten, seien es aktuell die kleinen Einheiten, etwa von Antibiotika und Grippemitteln.

Auch andere Produktgruppen verzeichneten deutliche Zuwächse. Beispielsweise Antithrombotika wie Xarelto®. Ihr Verordnungsvolumen habe sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Gliptine (DPP-IV-Hemmer) setzten ihren Erfolgskurs in der Diabetestherapie ebenfalls fort. Bei ihnen lag das Plus bei 20 Prozent. Stark verloren haben demgegenüber die zentral wirksamen Muskelrelaxantien (-21%) sowie die Gruppe der Nitrite und Nitrate (-17%) und die Sulfonylharnstoff-Antidiabetika (-14%).

Insight Health verweist zudem darauf, dass vor allem Kinderärzte (+6,8%) und Neurologen (+5,9%) deutlich mehr verschrieben haben. Bei Letzteren seien die Verordnungen insbesondere im Bereich Schmerz und psychische Erkrankungen gestiegen. Bei den verordnungsstärksten Facharztgruppen – den Allgemeinmedizinern und Internisten – habe sich das Verordnungsvolumen dagegen lediglich um rund ein Prozent erhöht.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.