Arzneimittel und Therapie

Neuer IL5-Antikörper Mepolizumab bei Asthma

Die Blockade von Interleukin 5 durch den monoklonalen Antikörper Mepolizumab senkt das Exazerbationsrisiko von Patienten mit schwerem eosinophilem Asthma.

In der Pathogenese des schweren Asthma bronchiale spielen eosinophile Granulozyten eine bedeutende Rolle, da eosinophile Entzündungsreaktionen in den Atemwegen mit einer unzureichenden Krankheitskontrolle einhergehen. Gegen diese Entzündungsreaktion richtet sich Mepolizumab, ein monoklonaler Antikörper gegen Interleukin 5 (IL-5).

Seine Wirksamkeit und Sicherheit wurde in der DREAM-Studie untersucht. An der placebokontrollierten, doppelblinden, multizentrischen Phase-III-Studie nahmen 621 Patienten mit schwerem Asthma bronchiale teil. Sie erhielten neben ihrer üblichen Medikation gegen Asthma alle vier Wochen eine Infusion mit Mepolizumab in unterschiedlicher Dosierung bzw. eine Placebo-Infusion (insgesamt 13 Infusionen). Primärer Studienendpunkt war die Rate klinisch relevanter Exazerbationen. Unter der Therapie mit Mepolizumab wurde in jeder Verum-Gruppe eine klinisch relevante Reduktion der Exazerbationsrate um rund 50% verzeichnet. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Kopfschmerzen, lokale Reaktionen an der Einstichstelle sowie Nasopharyngitiden. Drei Todesfälle in der Verum-Gruppe scheinen nicht mit der Studienmedikation zusammenzuhängen. Nach Einschätzung der Autoren könnte mit einer Mepolizumab-Therapie die Steroiddosis gesenkt werden. Mepolizumab ist zurzeit weder in Europa noch in den USA zugelassen. Vor einigen Jahren wurde Mepolizumab zur Therapie des Hypereosinophilen Syndroms, einer sehr seltenen Bluterkrankung, untersucht.


Quelle: Pavord I. et al. Lancet (2012) 380, 651 – 659.

Apothekerin Dr. Petra Jungmayr



DAZ 2013, Nr. 10, S. 35

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.