Praxis aktuell

Mit Grindometer maximale Teilchengröße prüfen

Pasten unterscheiden sich von Salben und anderen halbfesten Zubereitungen in ihrem Feststoffanteil, der häufig aus Stärke, Titandioxid oder Zinkoxid besteht. Daher bietet sich für die Inprozesskontrolle vor allem die Bestimmung der Teilchengröße an.
Grindometer Oben ist die Länge (cm), unten die Tiefe der Bahnen (µm) angegeben. Die Paste wird von rechts nach links ausgestrichen. Zwei große Partikel haben in der oberen Bahn bereits von Anfang an (100 µm Tiefe) Schleifspuren hinterlassen. Höchstens ein Partikel > 90 µm in der Probe ist erlaubt.
Foto: ZL

Ein Gerät zur orientierenden Grenzprüfung der Teilchengröße in halbfesten Zubereitungen ist das Grindometer. In einer ca. 6 cm langen Metallplatte befinden sich ein bis zwei ca. 1 cm breite, etwas eingetiefte Bahnen, deren Tiefe kontinuierlich abnimmt: von 30 bis 0 µm oder von 100 bis 0 µm. Zur Prüfung der maximalen Teilchengröße wird eine ausreichende Menge der Paste gleichmäßig mit einem Metallkeil in der Bahn ausgestrichen. Wenn ein Teilchen in der Paste die Tiefe der Bahn übersteigt, hinterlässt es Schleifspuren (s. Foto). Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine orientierende Grenzprüfung.

Alternativ kann auch die Mikroskopie als einfache, schnelle und unkomplizierte Methode zur Prüfung der Teilchengröße eingesetzt werden. Das mit Lichtmikroskopen maximal erreichbare Auflösungsvermögen ist abhängig von der Wellenlänge des verwendeten Lichtes und liegt bei etwa 0,2 µm.

Des Weiteren lassen sich auch bei Pasten allein durch die makroskopische Begutachtung diverse Qualitätsmerkmale prüfen, wie die gleichmäßige Beschaffenheit, die Farbe, der Geruch, die Konsistenz, die Streichfähigkeit (gut oder schwer) und die Abwesenheit von Kristallen.


Dr. Mona Tawab, Eschborn, m.tawab@zentrallabor.com



DAZ 2013, Nr. 11, S. 79

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.