Interpharm 2013

Viel gelernt am Hund

(tmb). Tierarzneimittel sind ein zunehmend interessantes Betätigungsfeld für Apotheken. Doch viel mehr als bei Arzneimitteln für Menschen stellt sich hier eine Frage: Wie kommt das Arzneimittel in oder auf das Tier, um zuverlässig zu wirken? Dies beantworteten Tierärztin Sabine Wanderburg und ihr Dackel Bodo.

Sabine Wanderburg und ihr Dackel Bodo

Bodo ließ die Vorführungen bereitwillig über sich ergehen und stand wohl auch gerne im Mittelpunkt, als die Seminarteilnehmer ihr neues Wissen an ihm ausprobierten. Die ungewöhnliche Gelegenheit und der Praxisbezug sorgten bei den Seminarteilnehmern für gute Stimmung. Doch das Seminar zielte in erster Linie auf weniger kooperative Tiere, die bei der Arzneimitteleingabe geradezu ausgetrickst werden müssen. Die Tierärztin stellte Tipps für die Beratung bei der Abgabe von Tierarzneimitteln und Hilfsmittel für die Arzneimittelanwendung vor. Dazu gehören Eingabehilfen, rezepturmäßig hergestellte Kapseln mit Hühnchengeschmack oder alternative Darreichungsformen. Dies sind z. B. Spot-on-Präparate, die nur wirken können, wenn sie nach richtiger Applikation die Haut des Tieres erreichen. Besonders betonte Wanderburg die Anwendung von Arzneimitteln am Ohr. Da Hunde und Katzen einen 70-Grad-Winkel im Gehörgang aufweisen, muss dieser durch Zug am Ohr gestreckt werden, um dort ein Arzneimittel applizieren zu können. In gesunde Ohren gehört kein Ohrreiniger. Doch vor dem Einsatz von Arzneimitteln kann er oft hilfreich sein, sollte dann aber auch zum pH-Wert des Arzneistoffes passen.

Außerdem erläuterte die Referentin, wie weit die apothekengestützte Selbstmedikation bei tierischen Patienten gehen kann und wann der Tierarzt gefragt ist. An häufigen Indikationen wie Schmerz, Erbrechen und Durchfall zeigte sie die teilweise deutlichen Unterschiede bei der Behandlung von Menschen und Tieren auf.



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"Interpharm 2013 – Eine Patienten-orientierte Interpharm"



DAZ 2013, Nr. 13, S. 79

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