Arzneimittel und Therapie

Blutungsgefahr unter Goji-Beeren | Dimethylfumarat von der FDA zugelassen



Blutungsgefahr unter Goji-Beeren

Goji-Beeren (Früchte von Lycium barbarum) sollen heilend wirken und die Gesundheit unterstützen, indem sie das Immunsystem und das Herz stärken und Blutfettwerte senken. Seit Langem werden sie in der chinesischen Küche sowie in der TCM verwendet und zunehmend auch in Europa vermarktet. Jetzt wird im "Bulletin zur Arzneimittelsicherheit" auf Verdachtsfälle einer möglichen Interaktion zwischen Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon (z. B. Marcumar®) und Warfarin (z. B. Coumadin®) und der Goji-Beere hingewiesen: Es bestehe das Risiko von INR-Erhöhung und schweren Blutungsereignissen. In Kanada ist die Wechselwirkung mit Goji-Beeren in den Produktinformationen der Vitamin-K-Antagonisten bereits gelistet und eine Warnung erfolgt. Nach Anregung des BfArM diskutiert das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee der EMA zurzeit über die Aufnahme dieser möglichen Wechselwirkung in die Produktinformationen der Vitamin-K-Antagonisten. Ärzte und Patienten sollten sich der Möglichkeit einer Wechselwirkung von Vitamin-K-Antagonisten mit der Goji-Beere bewusst sein. Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten einnehmen, sollten Zubereitungen vermeiden, die Goji-Beeren enthalten. Bei plötzlicher INR-Erhöhung sollte unbedingt in der Anamnese nach dem Verzehr von Goji-Beeren wie Tee oder Marmeladen gefragt werden.



Dimethylfumarat von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration hat das oral verfügbare Dimethylfumarat (Tecfidera®) für die Behandlung der schubförmig remittierenden multiplen Sklerose zugelassen. Dimethylfumarat wirkt über die Aktivierung des Nuclear factor-like 2 (Nrf2)-Wegs neuroprotektiv, zudem inaktiviert es Stickoxide. Die Europäische Zulassungsbehörde hat im März 2013 die Zulassung von Dimethylfumarat empfohlen.



DAZ 2013, Nr. 14, S. 32

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