Prisma

Fettstoffwechsel-Rezeptor als neues Target

(hel/jb). Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben ein vielversprechendes neues Ziel für die Behandlung der Osteoporose identifiziert.

Die Rezeptoren der PPAR-Familie (peroxisome proliferator-activated receptor) agieren als metabolische Sensoren und spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation des Fett- und Glucosestoffwechsels. Der Subtyp PPARγ ist zudem maßgeblich am Auf- und Abbau von Knochenmasse beteiligt. Nun wurde gezeigt, dass ein weiterer Subtyp, PPARβ/δ, von dem diese Funktion bisher nicht bekannt war, am Knochenaufbau beteiligt ist. Fehlt er, kommt es zu einer beschleunigten Osteoporose. Umgekehrt konnte eine medikamentöse Aktivierung des Rezeptors eine Osteoporose im Experiment vollständig heilen. Dabei führt die Aktivierung von PPARβ/δ nicht zu einer Hemmung des Knochenabbaus, sondern über eine Aktivierung der Osteoblasten zu einer Wiederherstellung des Gleichgewichts aus Knochenauf- und -abbau. Dadurch wird die physiologische Knochenstruktur erneuert.

PPARβ/δ reguliert auch den Fett- und Cholesterinstoffwechsel. Ein Wirkstoff, das diesen Rezeptor auch beim Menschen aktivieren kann, befindet sich zurzeit bereits in klinischer Erprobung zur Senkung von erhöhten Blutfettspiegeln.


Quelle: Scholtysek, C., et al.: Nature Medicine 2013,Online: doi:10.1038/nm.3146.



DAZ 2013, Nr. 15, S. 6

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