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Prisma
Instant-Kinder – die Zukunft der In-vitro-Fertilisation?
Will man lebende Zellen, wie Ei- oder Stammzellen, über einen längeren Zeitraum aufbewahren, friert man sie ein und lagert sie in flüssigem Stickstoff (Siedepunkt -196 °C). Die Durchführung ist aufwendig und die Lagerung relativ teuer. Bei der neuen Technik wird dem bisherigen Verfahren ein weiterer Schritt hinzugefügt: Nach der Abkühlung auf -200 °C werden die Zellen nicht wie bisher in Stickstofftanks eingelagert, sondern einen Tag lang bei ‑55 °C und niedrigem Druck gelagert. Unter diesen Bedingungen verdampft das Restwasser; die Zellen zerfallen zu Pulver und werden dann bei Zimmertemperatur gelagert. Zur Rekonstitution genügt, ähnlich wie bei einer Instantsuppe oder löslichem Kaffee, die Zugabe von Wasser.
An roten Blutkörperchen und Stammzellen aus Nabelschnurblut wurde das Verfahren bereits erfolgreich getestet. Auch Eizellen von Kühen erwiesen sich, laut Aussage der Forscher, nach der Prozedur als lebensfähig. Man weiß allerdings noch nicht, ob die gefriergetrockneten Zellen auch befruchtet werden können und sich dann tatsächlich gesunde Embryonen daraus entwickeln.
Bis zum Wunschkind aus der Tüte – Wasser zugeben, befruchten, einsetzen, abwarten, fertig – ist es also noch ein weiter Weg.
Quelle: Natan D, et al. Plos One, Link: doi.org/d4326g.
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