Arzneimittel und Therapie

Interaktionen schnell erfassen - und vermeiden

Vorstellung der neuen mindCards

Die Selbstmedikation mit Arzneimitteln stellt für den Patienten eine Ergänzung, eine Überbrückung oder einen Ersatz zur Einnahme eines verschreibungspflichtigen Präparates dar. Insofern ist bei fast jedem Kundenkontakt in der Apotheke mit dem Wunsch nach einem Arzneimittel für die Selbstmedikation zu rechnen.

Diese Häufigkeit macht das Auffinden und Bewerten von Interaktionen zu einem präsenten, mitunter brisanten Punkt im Beratungsgespräch, der die Nachfrage nach Informationshilfen für den Apothekenalltag aufkommen lässt.

Die mindCards wollen solch eine Hilfe darstellen. Sie sind inzwischen mit diversen Themen im DAV erschienen. Bei allen gilt: zwölf Karten – zwölf Wirkstoffgruppen. Nun hat die Autorin Dr. Iris Hinneburg die 2., völlig neu bearbeitete Auflage der „Interaktionen in der Selbstmedikation“ verfasst. Es finden sich auf der Inhaltskarte 60 alphabetisch geordnete Arzneistoffe auf der Vorderseite sowie zwölf gelistete Wirkstoffgruppen auf der Rückseite. Damit erhält der Suchende einen Überblick, ob und wo er eine Antwort auf seine situationsspezifische Frage findet. Für eine schnelle Nutzung ist es hilfreich, die Hinweise zur Verwendung dieser mindCards zu lesen, um mit den angegebenen Symbolen sowie Abkürzungen vertraut zu werden. Auf jeder Kartenvorderseite stehen übersichtlich die Wirkstoffgruppen und farbig hervorgehoben die gebräuchlichen Untergruppen und Einzelstoffe. Folgt man der Farblinie, gelangt man jeweils zu einem Kästchen, in dem das Interaktionspotenzial in drei Abstufungen angegeben wird. Ein rotes Symbol warnt vor der Abgabe auf Grund schwerwiegender Wechselwirkungen. Die Symbole in Orange und Gelb weisen auf einen Arzneimittelwechsel oder eine andere Maßnahme hin.Um eine sachgerechte Bewertung der vorliegenden Interaktion vornehmen zu können, muss die Art sowie die Folge der Wechselwirkung bedacht werden. Zusammengefasste Informationen hierzu finden sich als Entscheidungshilfe auf der Kartenrückseite. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Beurteilung stets patientenrelevante Faktoren und die Einnahme anderer Medikamente berücksichtigen muss.

Die mindCards „Interaktionen in der Selbstmedikation“ stellen gebündeltes Überblickswissen dar. Schlaglichtartig können konkrete Fragestellungen analysiert werden: Ist das andere Arzneimittel aufgelistet oder nicht? Sind dafür Interaktionen angegeben? Der größte Vorteil ist, dass durch die Aufteilung in Untergruppen schnell auf wechselwirkungsarme Alternativen ausgewichen werden kann! Mühe macht hingegen das Nachlesen des Wechselwirkungsmechanismus, da die Stoffe komprimiert und nicht alphabetisch aufgeführt sind. Auch wurde, sicherlich aus Platzgründen, auf eine tabellarische Darstellung verzichtet, die zusätzlich durch Farbigkeit oder Fettdruck die Übersichtlichkeit verbessert hätte. Dies sollte bei einer weiteren Auflage berücksichtigt werden. Ebenso ist zu überlegen, den Mechanismus nur bei ausgeprägten Wechselwirkungen anzugeben, da er nur hierbei eine Beurteilungsrelevanz besitzt.

Interaktionen in der Selbstmedikation

mindCards

Von Iris Hinneburg

2. Auflage 2013, 32 Seiten, 12 farbige Abbildungen, Kartenfächer mit 16 Karten und Buchschraube, Lernkarten, 12,80 Euro, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart, ISBN 978-3-7692-5855-4

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Tritt ein Kundenwunsch nach einem OTC-Arzneimittel auf, können die mindCards eine schnelle Informationsquelle sein, um Interaktionen zu erkennen und zu vermeiden. Dabei eignen sie sich nur für das pharmazeutische Personal, da viel Hintergrundwissen vorausgesetzt wird. Die Recherche in Datenbanken kann und will dieses Medium nicht ersetzen. 

Apothekerin Dorothea Vogel

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