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Gesundheitspolitik
Eingetrübte Stimmung in den Apotheken
Konjunkturindex APOkix: Leichter Abwärtstrend im ersten Quartal
Sowohl der Indexwert für die aktuelle Geschäftslage als auch der Wert für die Geschäftserwartung sanken im März leicht. Mit 105 Indexpunkten lag der Wert für die aktuelle Geschäftslage jedoch weiterhin oberhalb der kritischen 100-Punkte-Marke. Der Wert für die Erwartung lag mit 92 jedoch schon wieder deutlich darunter.
Während mehr als ein Viertel der 301 für den APOkix befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber ihre aktuelle Geschäftslage positiv bewertet, beurteilt gleichzeitig rund jeder Fünfte seine derzeitige Situation eher negativ. Kleinere Apotheken mit einem Umsatz von bis zu zwei Millionen Euro sind mit ihrer aktuellen Lage dabei im Durchschnitt unzufriedener als größere Apotheken. Dennoch rechnet die Mehrheit der Befragten für die kommenden zwölf Monate mit einer stabilen Geschäftsentwicklung.
Im Jahresvergleich ist der Optimismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung aber gedämpfter: Im März 2013 rechneten rund 20 Prozent der befragten Apotheker mit einer starken bis leichten Verbesserung der Geschäftslage. Aktuell erwarten nur noch knapp 16 Prozent eine leichte Verbesserung. Dieser Trend zeigt sich auch im Monatsvergleich Februar/März 2014: Rund 25 Prozent rechnen mit einer schlechteren Geschäftslage. Im Februar waren dies noch 21 Prozent.
Die Stimmung in den Apotheken steht damit im Widerspruch zu den guten Daten des Statistischen Bundesamtes: Danach hat der Einzelhandel vor allem im Bereich „kosmetische, pharmazeutische und medizinische Produkte“ überdurchschnittliche Geschäfte gemacht. Während die Gesamtumsätze im Februar 2014 real um zwei Prozent gegenüber dem Vormonat zulegten, wuchs der Umsatz mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten um 6 Prozent (nominell: 7,5 Prozent) im Vergleich mit dem Vorjahresmonat.
Möglicherweise schlägt die Zunahme der Verwaltungsaufgaben im Apothekenalltag auf die Stimmung. Auch zu diesem Thema hat das IFH im März befragt. Wie aus der APOkix-Umfrage hervorgeht, entfällt auf Bürokratie inzwischen über ein Drittel der Personalkapazitäten. Die große Mehrheit (92,4%) gab an, der Stellenwert von Verwaltungsaufgaben sei in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen. Im Fokus steht zwar noch immer der Patient – die Kundenberatung nimmt rund die Hälfte (49,1%) der Zeit in Anspruch. Doch auch Verwaltungsaufgaben binden in hohem Maße die Personalkapazitäten. 34,9 Prozent der personellen Ressourcen entfallen aktuell auf Buchhaltung, Lagerkontrolle oder andere administrative Aufgaben. Die übrige Zeit wird insbesondere für Rezepturen, aber auch Reinigung, Botendienst, QMS, Fortbildung, Marketing und die Betreuung von Praxen und Pflegeheimen genutzt. Auch die Rabattverträge erhöhen nach Meinung der großen Mehrheit (95,6%) den Verwaltungsaufwand maßgeblich. Fast jeder dritte Befragte (59,2%) stellte deshalb bereits mehr Personal ein.
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