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- AZ 16-17/2014
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Gesundheitspolitik
Arzneimittel belasten vermehrt die Umwelt
Diclofenac: Messwerte viel zu hoch
Die meisten Daten liegen bislang zu Diclofenac vor: In 35 der 50 Länder, in denen der Wirkstoff gemessen wurde, überstiegen die Messwerte die Gewässerkonzentration von 0,1 Mikrogramm pro Liter – ein Wert, der nahe der im Laborversuch ermittelten Konzentration liegt, bei der erste Schädigungen an Fischen beobachtet wurden. Neben Diclofenac zählen zu den weltweit meist verbreiteten Wirkstoffen Carbamazepin, Ibuprofen, Ethinylestradiol sowie Sulfamethoxazol.
Das UBA-Forschungsprojekt soll dazu dienen, das Thema „Arzneimittel in der Umwelt“ im Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) zu verankern. Sollte dies angenommen werden, werden konkrete, weltweite Maßnahmen folgen, kündigt das UBA an. Welche konkreten Maßnahmen den weltweiten Eintrag von Arzneimitteln in die Umwelt effektiv reduzieren könnten, diskutieren derzeit Experten aus Wissenschaft, Politik, Nichtregierungsorganisationen und Wirtschaft auf einem internationalen Workshop.
„Das Umweltbundesamt kann jetzt sicher belegen, dass Arzneimittelrückstände in der Umwelt weltweit ein relevantes Problem darstellen“, erklärte der amtierende Präsident des UBA, Thomas Holzmann in einer Mitteilung – lösen könne man das Problem nur global, beispielsweise im Rahmen des internationalen Chemikalienprogramms (Strategic Approach to International Chemicals Management, SAICM). „Mit unserem vierjährigen Forschungsprojekt, welches den internationalen Wissensstand zu Arzneimitteln in der Umwelt analysiert und transparent macht, leisten wir dazu einen Beitrag.“
Ein Hintergrundpapier des UBA zum Thema Arzneimittel in der Umwelt finden Sie auf der Website www.umweltbundesamt.de.
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