Wirtschaft

Roche wehrt sich

Hersteller widerspricht Cochrane-Review zu Tamiflu

STUTTGART (du) | Roche setzt sich gegen die Schlussfolgerungen eines kürzlich veröffentlichten Cochrane-Reviews zu Oseltamivir (Tamiflu®) zur Wehr. Der Cochrane-Analyse zufolge soll der Nutzen des Neuraminidasehemmers gering sein und in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen stehen.

Die Analyse der Cochrane-Autoren berücksichtige nicht die Gesamtheit der für Tamiflu® vorliegenden Daten, da nur 20 von insgesamt 77 der Cochrane-Gruppe vorliegenden klinischen Studien einbezogen und Daten aus der Anwendungspraxis ausgeschlossen wurden, teilte Roche vergangene Woche mit. Dies führe zu einer Fehlinterpretation der Wirksamkeit und Sicherheit eines etablierten Influenza-Arzneimittels und widerspreche dem globalen Konsens im Gesundheitswesen. Kritisiert wird vor allem der Verzicht auf die Einbeziehung individueller Patientendaten.

In der vergangenen Woche hatte die Cochrane-Collaboration ihre aktuelle Meta-Analyse der Studien zu Tamiflu® veröffentlicht. Darin wird dem Neuraminidase-Hemmer ein geringer Benefit bei einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko bescheinigt. Dem Review war ein jahrelanger Streit um die Veröffentlichung von Studienergebnissen zu Oseltamivir vorausgegangen. 

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