Wirtschaft

Telemedizin als neues Standbein

Telekom baut Healthcare-Geschäft massiv aus

BERLIN (lk) | Die Deutsche Telekom baut ihr Healthcare-Geschäft mit aller Kraft aus. Neben der auf der Cebit angekündigten Kooperation mit DocMorris startet sie nun in Sachsen ein neues Telemedizinprojekt. Dafür hat die Deutsche Telekom ein eigenes Unternehmen gegründet, die Deutsche Telekom Healthcare and Security Solutions GmbH (DTHS). Mit 700 Mitarbeitern will die Telekom den Markt für elektronische Gesundheitskommunikation aufrollen.

Ziel des Gemeinschaftsprojekts mit dem Carus Consilium Sachsen (CCS) ist es, Patienten in ländlichen Regionen mit geringer Arztdichte medizinisch besser zu versorgen. Im Kern geht es um den Aufbau einer offenen technischen Plattform, die Ärzte, Kliniken, Kassen und Patienten miteinander vernetzt und den Austausch von Informationen ermöglicht. Zunächst sollen drei Beispielanwendungen entwickelt werden. In Bayern und Sachsen will die Telekom zudem große Feldversuche mit der elektronischen Gesundheitskarte durchführen.

Anfang Mai hat sich die Deutsche Telekom im Gesundheitswesen breiter aufgestellt und die Deutsche Telekom Healthcare and Security Solutions (DTHS) gegründet. Insgesamt arbeiten für das Unternehmen mehr als 700 E-Health-Mitarbeiter. Die Telekom hatte 2010 das Konzerngeschäftsfeld Gesundheit gestartet, im Dezember wurde das Healthcare-IT-Geschäft der BrightOne GmbH übernommen und das Portfolio so um ein eigenes Krankenhausinformationssystem erweitert. Nun folgt, mit Blick auf die Telemedizin, die Ausgründung. Mit der neuen Firma wird dieser Bereich nun um Gesundheitsvertrieb, Technik- und Sicherheitsspezialisten für Krankenhausinformationssysteme ausgebaut. Weitere Gebiete sind digitale Messgeräte für Smartphones, Tablet-PCs für die Arztvisite im Krankenhaus, Klinik-IT, Assistenz- und Notfallsysteme für das Leben im Alter und die elektronische Gesundheitskarte. Dazu Dr. Axel Wehmeier, der das Gesundheitsgeschäft der Telekom verantwortet: „Die Telekom will beim Aufbau des intelligent vernetzten Gesundheitswesens die zentrale Rolle spielen. Daher bündeln wir alle E-Health-Kompetenzen im Konzern.“

Die neue Gesundheits-GmbH betreut weltweit 350 Krankenhausinformationssysteme, betreibt die Computersysteme für 100 Kliniken und erstellt jedes Quartal für drei Millionen Patienten die Arztrechnungen. Zudem verwenden 650 Labore Hygiene-Anwendungen der Telekom. Das Unternehmen ist gemeinsam mit der HMM Deutschland auch Abrechnungsspezialist für Gehhilfen, Hörgeräte oder Bandagen. 9500 Apotheken, Orthopädietechniker und Firmen aus Reha- und Sanitätsfachhandel nutzen diesen Service nach Telekom-Angaben bereits. 

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