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Wirtschaft
Negativtrend setzt sich fort
APOkix: Mai-Umfrage zur Gesundheitsversorgung
Die aktuelle Einschätzung ist bei umsatzstärkeren und -schwächeren Apotheken ähnlich ausgeprägt (63,2% bzw. 56,9%). Allerdings ist die Stimmung bei Apotheken mit einem Umsatz unter zwei Millionen Euro häufiger negativ: 24,4 Prozent der kleineren Apotheken bewerteten ihre Lage „eher negativ“, 5,3 Prozent „sehr negativ“. Nur 13,4 Prozent schätzten ihre Geschäftslage „eher“ oder „sehr positiv“ ein. Bei den umsatzstärkeren Apotheken gaben dagegen nur 14,5 Prozent eine „eher negative“ Einschätzung ab – „sehr negativ“ sah hier gar kein Apotheker seine Geschäftslage. Positiv fiel die Einschätzung bei 22,4 Prozent aus.
Auch der Index der erwarteten Geschäftslage lag mit 74,3 Punkten im Mai unter den Werten der Vormonate. 37,3 Prozent der teilnehmenden Apotheker erwarten, dass sich die Geschäftslage leicht bzw. stark verschlechtern wird. Dennoch rechnet jeder zweite Apotheker (51,1%) mit einer stabilen Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten. Nur 10,6 Prozent der Befragten rechnen mit einer leichten Verbesserung. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt sich eine negativere Geschäftserwartung: Während im Mai 2013 noch jeder Fünfte optimistisch in die Zukunft blickte, war es im Mai 2014 nur noch jeder Zehnte.
Einschnitte für Patienten
Das IFH interessierte auch die Qualität des deutschen Gesundheitssystems. 67 Prozent der Apotheker sind damit zufrieden. In der Bevölkerung und unter Ärzten fällt die Bewertung noch positiver aus: Nach Zahlen des MLP-Gesundheitsreports 2014 liegt die Zufriedenheit dort bei 79 Prozent bzw. bei 90 Prozent.
Bei der Prognose, wie sich die Gesundheitsversorgung in den nächsten zehn Jahren verändern wird, gehen die Meinungen deutlicher auseinander: Während nur 38 Prozent der Bevölkerung damit rechnen, dass sie sich verschlechtern wird, sind es bei den Ärzten bereits 64 Prozent – bei den APOkix-Apothekern sogar 85 Prozent. Eine Verbesserung erwarten die Apotheker nicht (3%). Unter den Ärzten ist der Anteil der Optimisten etwas größer (9%). Bei den Patienten sind es sogar 22 Prozent.
Nur 16 Prozent der Apotheker gehen letztlich davon aus, dass das Gesundheitssystem in zehn Jahren noch ähnlich leistungsfähig sein wird wie heute – und das zulasten der Versicherten: Ärzte werden weniger Zeit für die Patienten haben (89%), Patienten vermehrt die Kosten für Arztbesuche, Operationen und Arzneimittel tragen müssen (82%) und bestimmte Arzneimittel werden aus Kostengründen gar nicht mehr von den Kassen bezahlt (76%). 64 Prozent der Apotheker glauben daher auch, dass Patienten vermehrt zur Selbstmedikation greifen werden.
Das hat Folgen für die Apotheken: 48 Prozent glauben, dass die Rolle der Apotheke innerhalb des Gesundheitssystems künftig wichtiger werden wird und sie verstärkt Wegweiser- bzw. Lotsenfunktionen übernehmen werden. 42 Prozent vermuten, dass Apotheken umfassend in das Medikationsmanagement eingebunden sein werden. 37 Prozent erwarten, dass Ärzte und Apotheker künftig stärker zusammenarbeiten werden.
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