Gesundheitspolitik

Aussterbender Beruf?

Dr. Benjamin Wessinger,
Chefredakteur der DAZ

Immer weniger Ausbildungsplätze für pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) beklagt die Gewerkschaft Adexa. Selbst bereits gesenkte Mindest-Klassengrößen für den Berufsschulunterricht würden immer öfter unterschritten. Die aktuelle APOkix-Umfrage bestätigt dieses Bild: Seit 2010 ist die Zahl der Ausbildungsplätze für PKA um fast ein Drittel gesunken. Gleichzeitig geben fast zwei Drittel der befragten Apothekenleiter an, dass die Zahl der Bewerber auf (die verbliebenen) PKA-Ausbildungsplätze zurückgehe – bei gleichzeitig sinkender „Bewerberqualität“. Es steht also nicht gut um die Zukunft dieses Berufs.

Aber ist das wirklich besorgniserregend? Nur zehn Prozent der Apotheker haben in der APOkix-Umfrage angegeben, dass sie einen steigenden Bedarf an PKA sehen (und nur ein Prozent erwartet einen stark steigenden Bedarf). Über 60 Prozent erwarten dagegen, dass der Bedarf sinken wird, und immerhin über die Hälfte davon geht sogar von einem stark sinkenden Bedarf aus.

Ganz provokativ gefragt: Brauchen die deutschen Apotheken weiterhin im bisherigen Maßstab Angestellte, die sie nicht am HV einsetzen können? Die bisherige Bezahlung der PKA legt auf jeden Fall nicht unbedingt nahe, dass diese Berufsgruppe unersetzlich sei.

All das erinnert an den zynischen Spruch „Lasst die Pandas endlich aussterben, sie wollen sich offensichtlich nicht mehr vermehren“.

Um den PKA-Beruf wieder attraktiver für junge Menschen zu machen, müssten wohl mehr Aufstiegschancen und eine bessere Bezahlung geboten werden. Die Frage ist, ob die Apothekenleiter dazu bereit sind.

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