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Gesundheitspolitik
Kohlpharma nimmt Behörden in die Pflicht
Arzneimitteldiebstähle in Italien: Arzneimittelimporteure sorgen sich um ihren Ruf
Dass bei Kohlpharma keine Fälschungen bzw. gestohlenen Arzneimittel aufgetaucht sind, schreibt Geller dem strengen Controlling zu: Das Unternehmen prüfe alle seine Zulieferer akribisch und nehme sie vor Ort regelmäßig in Augenschein. „Wir wissen, bei wem wir einkaufen“, betont Geller. In kritischen Ländern wie etwa Bulgarien arbeite man nur mit den Top-Großhändlern des jeweiligen Landes zusammen. Gerade weil Kohlpharma sich mit seinen langjährig gewachsenen Geschäftsbe- ziehungen so gut aufgestellt sieht, fürchtet Geller einen gravierenden Imageschaden, wenn nun Arzneimittelimporteure generell als zwielichtig dargestellt werden. Er räumt ein, dass es schwarze Schafe in der Branche gebe – 56 Importeure mit eigenen Zulassungen tummeln sich auf dem Markt.
Vor allem die Geschäftsgebaren von CC-Pharma sieht Geller kritisch. Schon dass das Unternehmen in Deutschland teilweise Importware angeboten hat, deren Preis über dem Erstattungsbetrag des Originals lag, stimmt ihn skeptisch. Dabei habe das Geschäftsmodell der Importeure ein klares Ziel: Der Import muss günstiger sein als das Original.
Behörden sollen Zuverlässigkeit prüfen
Nun kommt hinzu, dass bei CC-Pharma gestohlene Waren aufgetaucht sind. Aus Sicht von Geller ist es höchste Zeit, dass die zuständige Aufsichtsbehörde in Trier das Unternehmen in der Vulkaneifel genauer unter die Lupe nimmt. Es gebe ausreichend Regelungen im Arzneimittelgesetz, die der Behörde ein Eingreifen ermöglichen würden. So sei es etwa Voraussetzung für die Herstellungserlaubnis, dass das Unternehmen die nötige Zuverlässigkeit besitze – und an deren Vorliegen zweifelt Geller. Der Kohlpharma-Geschäftsführer betont, dass es ihm nicht darum gehe, Konkurrenz aus dem Weg zu räumen. CC-Pharma verkaufe ganz andere Produkte als Kohlpharma – nämlich sehr hochpreisige und schwer erhältliche.
Forderung nach EU-Registerzugelassener Großhändler
Geller fordert darüber hinaus von der Politik ein Register zugelassener Großhändler – und zwar auf europäischer Ebene, es könnte etwa bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA angesiedelt sein. Die Forderung nach dieser Liste unterstützt auch der Verband der Arzneimittelimporteure (VAD), dem sechs Importunternehmen angehören. Der VAD setzt zudem darauf, dass die EU-Fälschungsrichtlinie so schnell wie möglich in nationales Recht umgesetzt wird und es hier zu keinen Verzögerungen kommt. Zudem sollte überprüft werden, ob die Anforderungen an die Großhandels-Zulassung ausreichen oder ob hier nachjustiert werden müsste.
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