Wirtschaft

Abbvie kommt voran

Shire-Führung empfiehlt Aktionären Verkauf an Abbvie

HAMPSHIRE/BERLIN (dpa/az) |Der US-Pharmakonzern Abbvie kommt bei der geplanten Übernahme des irisch-britischen Konkurrenten Shire voran. Nachdem Abbvie sein Angebot am letzten Sonntag zum wiederholten Mal aufgestockt hatte, zeigte sich die Shire-Führung vergangene Woche doch bereit, ihren Aktionären die Übernahme auf dieser Basis zu empfehlen. Das Management werde dementsprechend mit Abbvie verhandeln, teilte Shire mit.

Nach zuletzt rund 51,5 Milliarden Dollar (37,8 Mrd. Euro) in bar und Aktien bietet Abbvie den Briten nun rund 53,7 Milliarden Dollar. Abbvie hatte beim Werben um die Briten nicht locker gelassen, obwohl das Shire-Management mehrfach abgewunken hatte. Mehrfach hatten die Amerikaner seit ihrer ersten Offerte Mitte Mai nachgebessert.

Nun scheint die Rechnung von Unternehmenschef Richard Gonzalez aufzugehen. Dem Vernehmen nach drangen Aktionäre bei der Shire-Führung darauf, in Gespräche einzusteigen. Mit einem Firmensitz in Großbritannien könnte Abbvie unter anderem Steuern sparen. Größter Umsatzbringer von Shire ist das Geschäft mit Medikamenten zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS).

Die Pharmabranche erlebt derzeit eine Übernahmewelle. Neben auslaufenden Patenten, teuren Neuentwicklungen und einem hohen Konkurrenzdruck spielen dabei vor allem niedrige Zinsen und Steuerersparnisse eine wichtige Rolle. Eine der größten geplanten Firmen-Übernahmen in der Geschichte ist jüngst allerdings geplatzt: Der US-Pharmakonzern Pfizer kam bei AstraZeneca nicht zum Zuge – trotz eines 117-Milliarden-Dollar-Gebots. 

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