Gesundheitspolitik

Rezepte gegen Fälschungen

Peter Ditzel

Auch wenn das Thema Arzneifälschungen auf dem Apothekertag selbst kaum eine Rolle spielte – für die Auftakt-Pressekonferenz, mit der man die Medien für die Leistungen der Apotheken sensibilisieren will, war es gut gewählt. Zumal erst vor Kurzem wieder gefälschte Arzneimittel aufgetaucht waren. Spektakuläre Fälle von gefälschten Arzneimitteln, die in die Hände von Patienten geraten waren und schlimme Folgen für die Gesundheit hatten, gibt es freilich bisher nicht vorzuweisen. Zum Glück. Irgendwie wurden die Fälschungen immer noch an irgendeiner Stelle rechtzeitig entdeckt. Aber – und das konnte den Medien auch vermittelt werden – das muss nicht immer so bleiben. Denn zum einen werden Fälschungen immer perfekter, bis hin zum Umkarton. Zum andern bleiben kriminelle Banden auf diesem Gebiet aktiv und die Margen für Fälscher lukrativ: Wir müssen in Zukunft mit mehr Fälschungen rechnen.

Drei Rezepte gegen Fälschungen hat die ABDA parat: Streichen der Importquote, da Importe mit Unsicherheiten behaftet sind. Da muss die Politik wollen. Dann: transparente Lieferwege – Händler sollten einen Herkunftsnachweis vorlegen können und eine Laborprüfung. Wird schwierig, auch da muss die Politik mitspielen. Und schließlich das Projekt Securpharm, mit dem jede Packung eindeutig identifizierbar wird. Wäre äußerst effektiv, ist aber hochkomplex, zumal es in allen europäischen Ländern laufen soll. Noch klemmt’s selbst bei uns, wenngleich wir am weitesten sind. 2018 soll es in Deutschland an den Start. Hoffentlich kein Wunschdenken. Und bis dahin? Hoffen wir auf wenige oder schlechte Fälschungen.

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