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- AZ 41/2014
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Gesundheitspolitik
Allez, les Pharmaciens!
Frankreich hat in Deutschland den Ruf einer „Streik-Nation“. Dass immer mal wieder die Kassierer der Autobahnmaut streiken, finden Frankreich-Reisende in der Regel toll – dass oft das ganze öffentliche Leben stillsteht, meist weniger.
Aber was da letzte Woche Dienstag in Frankreich passiert ist, das war selbst für die streikerprobten Franzosen ungewohnt: Praktisch alle Apotheken waren „en grève“ (im Streik). So etwas habe sie noch nie gesehen, sagte die Präsidentin des „Ordre National des Pharmaciens“, der Vereinigung aller Pharmazeuten Frankreichs, der Tageszeitung Le Monde. Und wir Deutschen erst recht nicht, bei uns ist Abgabe durch die Notdienstklappe für eine Stunde das höchste der Gefühle – und selbst da machen nicht alle mit.
Grund für die Proteste ist das geplante „Gesetz für Wachstum und Kaufkraft“. Die „geschützten Berufe“ sollen dereguliert werden, den Verbrauchern werden Milliardeneinsparungen versprochen. Die Apotheken betreffend fehlt keiner der Vorschläge aus dem kleinen Einmaleins der „Liberalisierung“: Aufhebung des Fremdbesitzverbots, Apothekenketten, Verkauf von OTC-Präparaten im Supermarkt, Erleichterungen für den Arzneimittelversand etc. pp.
Zur gleichen Zeit fordert die EU alle Mitgliedstaaten auf, ihre Regelungen für die „kontrollierten Berufe“ zu überprüfen – um sie dann zu „modernisieren“. Dieses Schlagwort muss auch in Frankreich zur Begründung herhalten. Vielleicht brauchen auch die deutschen Apotheker bald französischen Widerstandsgeist. Bis dahin sollten wir den französischen Kollegen die Daumen drücken.
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