Wirtschaft

Berlin behauptet sich

Neueste Daten zum Pharma-Standort Berlin

BERLIN (ks) | Wer an den Pharmastandort Deutschland denkt, dürfte vor allem die großen Unternehmen in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen im Sinn haben. Doch auch die Bundeshauptstadt mischt ganz oben mit. 22 pharmazeutische Betriebe gibt es in Berlin – sie geben dort jedem zehnten Industriebeschäftigten einen Job. Es ist sogar die bedeutendste Einzelbranche in Berlin: 27% des gesamten Industrieumsatzes wurden 2013 in der pharmazeutischen Industrie erwirtschaftet, zeigt eine Studie der Forschungsstelle Pharmastandort Deutschland am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.

Berlin behauptet sich – wenngleich hier gegenüber der gesamten Bundesrepublik ein gegenläufiger Trend in der pharmazeutischen Industrie zu beobachten ist. So entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen in der Hauptstadt 2012 (-3,9%) und 2013 (-2,5%) rückläufig, während sie 2011 und 2012 im gesamten Bundesgebiet zunahmen (bundesweite Zahlen für 2013 liegen noch nicht vor). Auch die Produktion fuhr 2013 in Berlin mit -1,8% leicht zurück, während sie in ganz Deutschland um mehr als 4% zulegte. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Investitionen: Nachdem Pharmaunternehmen in Berlin 2010 und 2011 kräftig investiert hatten, war 2013 ein Minus von fast 20% auszumachen. Genau umgekehrt war es in Gesamtdeutschland: Hier gingen die Investitionen 2010 und 2011 zurück und stiegen 2012 wieder. Für Studienautorin Dr. Jasmina Kirchhoff ist dies aber kein Drama. Wenn zuvor viel investiert wurde, etwa in neue Produktionsanlagen, sei es nur natürlich, wenn ein Jahr später die Zahlen rückläufig seien. Für 2013 liegen zwar noch keine Daten für ganz Berlin vor, doch der Verband Forschender Pharma-Unternehmen (vfa), der die Studie in Auftrag gegeben hat, hat zumindest bei seinen elf in Berlin ansässigen Mitgliedern nachgehakt. Dabei zeigt sich: Bei den Investitionen ist 2013 wieder ein Plus von 3,9% zu verzeichnen, die Umsätze stiegen um 5,7% – allerdings ging die Beschäftigtenzahl bei ihnen mit -4,7% stärker zurück als in der gesamten Berliner Pharmabranche. 

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