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Wirtschaft
Medizintechnik bangt
BVMed fordert Qualität statt Pauschalen
Zwar liege das für 2014 erwartete Umsatzwachstum bei 3,4% – die Gewinnsituation der Unternehmen sei aber rückläufig, erklärte der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan. Die Unternehmen beurteilten das Innovationsklima in Deutschland insgesamt schlechter als in den Vorjahren. Beklagt würden insbesondere eine innovationsfeindliche Politik der Krankenkassen, niedrige Erstattungspreise sowie Unsicherheiten über die künftige Nutzenbewertung von Medizinprodukten.
Die Umsatzangaben aus der BVMed-Herbstumfrage zeigen, dass die weltweite Umsatzentwicklung für die Unternehmen besser verläuft als die Entwicklung im Inlandsmarkt: 85% der befragten Unternehmen rechnen weltweit mit höheren Umsätzen als im Vorjahr (4,6%), im Inlandsmarkt beträgt der Wert 3,4%. 2013 lag das Wachstum hier bei 2,6%, nachdem es drei Jahre in Folge rückläufig war. Den leichten Anstieg erklärt BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt durch Nachholeffekte. „Generell ist davon auszugehen, dass die Fallzahlen in der Medizintechnik durch die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren weiter steigen.“
Die Forderung der Branche: Krankenkassen müssen geeignete Qualitätskriterien der Hilfsmittelversorgung festschreiben und auch in der Versorgungspraxis überwachen. „Wir brauchen keinen aggressiven Beitragswettbewerb der Krankenkassen, sondern einen Wettbewerb um die besten Versorgungskonzepte. Wir brauchen eine patientenindividuelle Versorgung statt Ausschreibungen und Pauschalen.“ Ihre Sorge: Durch das Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der GKV, das am 1. Januar 2015 in Kraft tritt, könnten kostenintensive Patienten zu den Verlierern gehören.
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