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Gesundheitspolitik
Schon wieder
Schon wieder sorgen importierte Arzneimittel für Aufregung. Nach den italienischen Diebstählen kommen nun schlechte Nachrichten aus Spanien (s. S. 8): Über 200 Apotheken sollen illegal Arzneimittel weiterverkauft haben, die spanischen Medien zufolge anschließend auch nach Deutschland exportiert wurden.
Bisher ist, anders als in den italienischen Fällen, keine manipulierte Ware aus Spanien aufgetaucht – das ist ein wichtiger Unterschied. Paul-Ehrlich-Institut und BfArM rufen trotzdem dazu auf, bei Arzneimitteln spanischer Herkunft vorsichtig zu sein und auf Manipulationshinweise zu achten.
Der Verband der Arzneimittelimporteure dagegen sieht keinerlei Gefahren für die Arzneimittelsicherheit. Weiterverkauf von Arzneimitteln von Apotheken an Großhändler gebe es auch in Deutschland, und immerhin handele es sich bei allen Beteiligten um Fachleute.
Diese Argumentationskette ist zumindest gewagt. Selbst wenn alle an den spanischen Vorgängen Beteiligten wirklich Arzneimittelfachleute gewesen sein sollten (was bei Weitem noch nicht sicher ist!), bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass die Arzneimittel auch lückenlos fachmännisch behandelt wurden. Wer die kriminelle Energie besitzt, ein Netzwerk aufzubauen und zu betreiben, das im großen Maßstab Arzneimittel verschiebt und Steuern hinterzieht, scheint nicht unbedingt von den höchsten ethischen Grundsätzen geleitet.
Der Parallelhandel mit Arzneimitteln zieht offenbar immer wieder zwielichtige Gestalten und sogar Kriminelle an. Hersteller, Behörden, Importeure und Apotheker müssen zusammen überlegen, wie diese Grau- und Schwarzmärkte ausgetrocknet werden können.
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