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Wirtschaft
Streuung statt Durchschnitt
Neues Ergebniskriterium bei der Treuhand Hannover
Für 2014 erwartet Diener, dass die Betriebsergebnisse der Apotheken bundesweit durchschnittlich um 3,8 Prozent steigen, aber nur bei zwei Dritteln würden sie überhaupt zunehmen. Da Durchschnittswerte die immer größeren Unterschiede zwischen den Apotheken nicht abbilden, betrachtete Diener die prozentualen Anteile der Apotheken mit Betriebsergebnissen unter 4 Prozent bzw. über 8 Prozent des Umsatzes. Während Erstere bei negativen Entwicklungen in ihrer Existenz gefährdet wären, seien Letztere wirtschaftlich recht stabil. Bundesweit hätten 22 Prozent der Apotheken Betriebsergebnisse unter 4 Prozent und 32 Prozent der Apotheken über 8 Prozent vom Umsatz.
Dieses Streuungsmaß zeigt deutliche Unterschiede zwischen Einzelapotheken und Filialen. Demnach wären 16 Prozent der Einzelapotheken gefährdet und 37 Prozent stabil, aber 44 Prozent der Filialen gefährdet und 18 Prozent stabil. In Dörfern unter 2000 Einwohnern hätten nur 10 Prozent der Apotheken ein Betriebsergebnis unter 4 Prozent vom Umsatz, aber 47 Prozent über 8 Prozent vom Umsatz, so Diener. Allerdings setzen Dorfapotheken im Durchschnitt weniger Packungen um, und bei sehr kleinen Apotheken kann auch ein prozentual gutes Betriebsergebnis in absoluten Zahlen so mager sein, dass der Betrieb langfristig nicht stabil ist.
Trends in Hamburg
Während die Umsätze der Apotheken im ersten Halbjahr 2014 bundesweit um 3,3 Prozent gestiegen seien, hätten sie in Hamburg sogar um 4,3 Prozent zugelegt, erklärte Diener. Auch das Betriebsergebnis sei in Hamburg stärker gewachsen, aber es erreiche nur 6,2 Prozent vom Umsatz, im Bundesdurchschnitt hingegen 6,8 Prozent vom Umsatz. Dabei setzen Hamburger Apotheken mehr Packungen um. „Für dasselbe Ergebnis müssen Sie in Hamburg mehr rennen“, erklärte Diener den Mitgliedern des Hamburger Apothekervereins.
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