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- AZ 52/2014
- Liebes Christkind
Gesundheitspolitik
Liebes Christkind,
also, bevor wir dieses Jahr ins Geschäft kommen, muss ich Dich erst mal retaxieren – wegen Formfehlern. Du hattest mir im letzten Jahr ein Leitbild versprochen, also so ein richtig schönes knackiges Bild, das uns zeigt, wer und was wir sind, ein Bild, das wir uns in die Offizin hängen können. Und als ich in diesem Jahr Dein verspätetes Päckchen auspackte, war ein nettes Perspektivpapier drin. Huhu, eines, das uns wohl noch richtig Arbeit macht. Also, klarer Fall von Formfehler. Daher, mein liebes Christkind, wünschen wir uns von Dir als kleines Entgegenkommen eine vernünftige Anpassung unserer BtM-Gebühr und einen Rezepturarbeitspreis, der über Mindestlohn liegt! Da Du von oben den Weitblick hast: Wie wär’s mit einem kleinen Ausblick: Kriegen wir jemals ein Honorar fürs Medikationsmanagement? Keine Sorge, wir machen natürlich trotzdem mit. Und falls Du über Thüringen und Sachsen fliegst, nu, dann bringst ä Tännsche bei Armin vorbei, damit’s vorangeht. Der freut sich, nu!
Mein Wunschzettelchen ist damit allerdings noch lange nicht am Ende. Wie Du weißt, wird die Pharmazie zur Listenmedizin. Wie wär’s, wenn Du uns einen kleinen Listengenerator schicken würdest – dann könnten wir uns alle Listen selbst erzeugen, die Substitutionsausschlussliste, die BfArM-Liste, die Lieferengpassliste, die Fälschungsliste und alle die noch kommen. Und noch ‘ne Liste, auf der steht, wann der Pharmazierat, der Pseudo Customer, der Mystery Shopper, Stiftung Warentest, der NDR und Glaeske und Sawicki und all die anderen Oberüberprüfer kommen. Ich kann Dir sagen, meine Apotheken-Mannschaft, die nur aus Frauen besteht (Quote übererfüllt!), ist so was von pop-geschult und kann Dir jede Nebenneben- und Wechselwirkung erklären.
Noch was: Also, wir Apothekers machen wirklich einen Super-Job und trotzdem denken Sender und viele Medien nicht an uns, wenn es um Arzneifragen geht. Wie kann das sein? Bitte trockne meine Kullertränen. Versöhnen könntest Du mich mit einer Retaxbibel, in der alle Fallen der Krankenkassen stehen.
Und wenn Du selbst im Stress bist und wenig Zeit hast: Deine lieben Geschenkchen kannst Du uns auch mit einer Drohne schicken, damit wir uns mal dran gewöhnen. Aber nimm bitte keine aus Indien oder China, die stürzen vor dem Ziel ab.
Und vergiss bitte die Jungs aus der Jägerstraße nicht! Leg für Andreas, Fritz und Friedemann einen großen Lego-Baukasten untern Weihnachtsbaum im Palais – dann können die drei schon mal üben, wie man ein neues ABDA-Haus baut.
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