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„Ich bin kein ausgewiesener Gesundheitspolitiker“
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gibt erste Interviews
Er habe in sieben Jahren als Vorsitzender des Diakonischen Werks in seiner Heimatstadt Neuss wichtige Erfahrungen in der Altenpflege, der Gemeindepsychiatrie und der Hospizarbeit gesammelt. Außerdem: „Und mir steht ein gut aufgestelltes Ministerium mit hervorragenden Fachleuten zur Verfügung.“ Gröhe sicherte zu, wie im Koalitionsvertrag niedergeschrieben, für gesetzlich Versicherte die Wartezeiten auf einen Arzttermin zu verkürzen. Die Koalition habe vereinbart, dass künftig von überlangen Wartezeiten betroffene Kassenpatienten sich an eine Servicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung wenden können. Allerdings will Gröhe auf Vorschläge aus der Ärzteschaft eingehen: „Ich freue mich, dass aus der Ärzteschaft jetzt auch eigene Vorschläge zur Verbesserung der Lage kommen.“ Außerdem möchte sich Gröhe wie schon sein Amtsvorgänger um eine höhere Arztdichte in ländlichen Gebieten kümmern: „Ich will mit den Wissenschaftsministern der Länder darüber sprechen, dass junge Leute, die sich verpflichten, eine Praxis im ländlichen Raum zu übernehmen, der Zugang zum Studium erleichtert wird.“ Der Minister kann sich einen Notenbonus als Anreiz vorstellen. Grundlegende Kritik am deutschen Gesundheitssystem hält Gröhe für unberechtigt. Das System sei insgesamt gut. „Aber es gibt nichts, was nicht noch verbessert werden kann.“ Die Sterbehilfe in Deutschland will Gröhe gesetzlich neu regeln. „Ich wünsche mir, dass wir jede geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe stellen“, sagte Gröhe der „Rheinischen Post“. Wer mit den Ängsten der Menschen vor dem Sterben ein Geschäft machen wolle, handele „überaus verwerflich“.
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